Heuer +2,9 Prozent

IWF: Weltwirtschaft wächst langsamer als erwartet

Wirtschaft
08.10.2013 15:05
Der Internationale Währungsfonds (im Bild Chefin Christine Lagarde) hat seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft am Dienstag erneut zurückgenommen. Im Juli war bereits die Frühjahrsprognose um 0,2 Prozentpunkte verringert worden, nun fällt die Herbstaussicht noch einmal um 0,2 Punkte niedriger aus. Die Weltwirtschaft soll nun heuer um 2,9 Prozent und 2014 um 3,6 Prozent zulegen. Für Österreich sagt der IWF heuer ein Wachstum von 0,4, im nächsten Jahr von 1,6 Prozent voraus.

Die entwickelten Länder können laut aktueller Prognose auf ein stärkeres Wachstum hoffen können, während die Aussichten für die Schwellenländer heruntergesetzt wurden. Trotzdem bleiben die Schwellenländer vorerst die Wachstumstreiber der Weltwirtschaft. Wachstumsmotor für die Zukunft sollen laut IWF die USA sein, wo es angesichts des Zahlungsstopps und der drohenden Zahlungsunfähigkeit wegen des Budgetlimits jedoch einige Unsicherheiten gebe.

Chinas Wachstum schwächt sich ab
China soll laut der Einschätzung mittelfristig langsamer wachsen als in der Vergangenheit. So habe sich die Erwartung, dass China mit massiven Gegenmaßnahmen reagieren würde, falls das dortige Wirtschaftswachstum auf 7,5 Prozent fällt, nicht erfüllt. In Summe könnte das Wachstum der Weltwirtschaft mittelfristig bei wenig mehr als drei Prozent stagnieren.

Noch mehr Sorgen bereitet den IWF-Ökonomen, dass die entwickelten Länder noch mehrere Jahre bei Leitzinsen um die null Prozent stecken bleiben könnten. Beunruhigend hohe Schulden der Staaten könnten neue Krisen auslösen. Die Erwartung eines Kurswechsels in der Geldpolitik der USA hat die Zinsen auf langfristige Papiere stark steigen lassen, was die Wirtschaft in Schwellenländern belaste.

Österreich-Prognose halbiert
Die Österreich-Prognose wurde für das laufende Jahr auf 0,4 Prozent Wachstum halbiert. 2014 dürfte die heimische Wirtschaft dagegen wie bereits im April prognostiziert um 1,6 Prozent zulegen. Der IWF liegt damit etwas unter den Prognosen der heimischen Experten von IHS und Wifo, die vorige Woche für heuer 0,4 bis 0,5 Prozent und für 2014 1,7 bis 1,8 Prozent Wachstum vorhergesagt haben.

Österreich kann sich laut IWF auf ein stärkeres Wachstum als die Euro-Zone freuen: Für die 17 Mitgliedsländer insgesamt erwartet der IWF heuer einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent. 2014 soll es dann wieder einen Zuwachs von 1,0 Prozent geben.

Mittelmeerländer bleiben Euro-Sorgenkinder
Schrumpfen wird die Wirtschaft innerhalb der Euro-Zone heuer noch in Zypern (-8,7 Prozent), Griechenland (-4,2), Slowenien (-2,6), Italien und Portugal (je -1,8), Spanien und den Niederlanden (je -1,3) sowie Finnland (-0,6). 2014 müssen sich dann nur mehr Zypern (-3,9) und Slowenien (-1,4) auf Rückgänge ihrer Wirtschaftsleistung einstellen. Die Volkswirtschaften in Estland und der Slowakei könnten um mehr als zwei Prozent wachsen, in Deutschland soll es ein Plus von 1,4 Prozent geben.

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