Vor dem Unfall im Jahr 2008 war Herr N. ein sehr sportlicher Mensch. Er lief Marathon unter drei Stunden, war Windsurfer und Skifahrer. Heute ist er zu 70 Prozent behindert und kämpft sich durch Alltag und Arbeitsalltag. "Ich leide an Tinnitus, Schwindel, starken Kopfschmerzen, bin extrem wetterfühlig, kann kaum schlafen. Ich kann mich schwer konzentrieren, bin oft verwirrt und orientierungslos. Ich kann kaum lesen noch fernsehen", so der 50-Jährige.
Fünf ärztliche Gutachter, Spezialisten auf ihrem Gebiet, bei denen Herr N. zum Teil auch in Behandlung ist, bestätigen, dass die Beschwerden Folgen der beim Skiunfall erlittenen Kopf- und Halswirbelverletzungen sind. Herr N. verlangte eine Leistung aus seiner privaten Unfallversicherung. Immerhin kosten ihn allein Heilbehandlungen und Spezialernährung rund 1.000 Euro pro Monat.
Die Versicherung lehnt seine Forderung bis heute ab. Am Mittwoch fällt das Gericht ein Urteil. Die Chancen stehen aber schlecht für das Unfallopfer. Denn die Gerichtsgutachter kamen überraschend zu dem Schluss, dass die körperlichen Leiden nicht auf den Unfall zurückzuführen, sondern angeboren seien.
"Die Untersuchungen haben zum Teil wenige Minuten gedauert", ist unser Leser empört. Und er fragt sich, wozu er jahrelang pünktlich Versicherungsprämien bezahlt hat. "Es ist höchst bedauerlich und emotional sowie finanziell stark belastend, dass mein Mandant in einen regelrechten Gutachterstreit geraten ist, obwohl es ihm durch schlüssige Gutachten gelungen ist, die Unfallkausalität zu beweisen", so Rechtsanwalt Paul Wolf.
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