Syrien-Einsatz

Ban warnt: “Große Risiken bei C-Waffen-Zerstörung”

Ausland
08.10.2013 08:55
Nachdem sich der Sicherheitsrat per Resolution auf die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen geeinigt hat, werden jetzt die Details ausgearbeitet. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon legte am Montag einen ersten Einsatzplan zur Überwachung der Mission vor. Auf die in das Bürgerkriegsland entsandten Experten, die bis Mitte kommenden Jahres die Vernichtung des Arsenals sicherstellen sollen, warteten allerdings noch nie da gewesene Sicherheitsrisiken, warnte Ban zugleich.

Das Team werde sich an einem Einsatz versuchen, "der so noch nie zuvor durchgeführt worden ist". Die Umstände in dem Bürgerkriegsland seien "gefährlich und unberechenbar", so Ban in dem Schreiben, das den Mitgliedern des Weltsicherheitsrats am Montag vorgelegt wurde.

In dem Papier, das die möglichen Grundlagen der geplanten Mission aufzeichnet, schlägt der UNO-General einen gemeinsamen Einsatz der UNO und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) vor. Ein Team der OPCW hatte bereits am Wochenende mit den Arbeiten zur Vernichtung des syrischen Chemiewaffen-Arsenals begonnen.

Personal soll auf zwei Organisationen aufgeteilt werden
Das 100-köpfige Personal soll sich auf beide Organisationen verteilen. Die OPCW werde die "technische Führung" übernehmen, die Vereinten Nationen die "strategisch koordinierende Rolle". Ein Leiter der gemeinsamen Mission solle noch ernannt werden. Bei den von Ban skizzierten Grundlagen handelt es sich zunächst um Vorschläge. Bevor diese umgesetzt werden könnten, müssten sie vom Sicherheitsrat in eine Resolution gegossen und verabschiedet werden.

Stützpunkt auf Zypern geplant
Um die hohen Sicherheitsrisiken so weit wie möglich in den Griff zu bekommen, sieht der Plan vor, einen Stützpunkt für die Mission in Zypern aufzubauen. Nach Syrien solle lediglich der Teil des Personals geschickt werden, der unbedingt vor Ort erforderlich sei, schlug Ban vor. Das Team solle in drei Phasen arbeiten: Zunächst Koordinierung und Planung, dann Lokalisierung und Sicherstellung der Chemiewaffen und schließlich Überwachung ihrer Zerstörung. Finanziert werden soll der Einsatz aus dem Budget von UNO, OPCW und einem neu zu gründenden Fonds.

"Schwierigste Phase" startet im November
Bei der Vernichtung selbst Hand anlegen dürften die Experten allerdings nicht, betonte Ban. Trotzdem: "Die dritte Phase wird die schwierigste und herausforderndste: Zwischen dem 1. November 2013 und 30. Juni 2014 (in einem Zeitraum von acht Monaten) wird von der gemeinsamen Mission erwartet, dass sie die Zerstörung eines komplexen Chemiewaffenprogramms mit mehreren Lagerstellen, verteilt in einem Land, das in einen gewaltsamen Konflikt verstrickt ist, unterstützt, überwacht und überprüft." Es handle sich dabei insgesamt um 1.000 Tonnen chemische Waffen, Stoffe und Zutaten, die "schwierig zu handhaben, zu transportieren und zu zerstören" seien.

Der UN-Sicherheitsrat hatte Ende September eine Resolution verabschiedet, wonach das syrische Chemiewaffenarsenal bis Mitte 2014 vernichtet werden soll. Mit der Resolution reagierte der Sicherheitsrat auf einen Angriff mit Saringas, bei dem am 21. August in einem Vorort von Damaskus Hunderte Menschen getötet worden waren.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele