Wegen Seemanöver

Nordkorea: Streitkräfte in Alarmbereitschaft

Ausland
08.10.2013 13:20
Alle nordkoreanischen Truppen sind am Dienstag in Alarmbereitschaft versetzt worden. Grund sei ein geplantes Seemanöver der USA, Japans und Südkoreas, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. In der Region befindet sich unter anderem der US-Flugzeugträger USS George Washington, um an der Übung teilzunehmen. Das Manöver könne "unvorhersehbare Unglücke" auslösen, warnte Pjöngjang. Der Süden rief das Nachbarland zur Zurückhaltung auf.

Die nordkoreanische Armee sei angewiesen worden, "sich vollständig bereit zu halten, um jederzeit mit Operationen zu beginnen", sagte ein Sprecher des Generalstabs laut KCNA. Den "imperialistischen Streitkräften" drohe eine "schreckliche Katastrophe", warnte der Sprecher. Die USA sollten sich bewusst machen, dass Nordkorea auf "unverhohlene Provokationen" umgehend mit "seiner starken militärischen Macht" reagieren werde.

Südkorea warnt "vor Verschärfung der Isolation"
Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums betonte hingegen, bei dem Manöver handle es sich lediglich um eine Seenotrettungsübung. Der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge wurde der für Dienstag geplante Beginn der dreitägigen Übung wegen schlechten Wetters verschoben. "Nordkorea muss sich darüber klar werden, dass provokative Äußerungen seine Isolation von der Weltgemeinschaft verschärfen", forderte das Wiedervereinigungsministerium den Norden zur Zurückhaltung auf.

Nordkorea reagiert regelmäßig mit scharfer Rhetorik auf Militärmanöver Südkoreas und der USA auf der koreanischen Halbinsel und droht Vergeltung an. Auch die Unterzeichnung eines neuen Verteidigungsabkommens von Washington und Seoul in der vergangenen Woche hatte für harsche Töne aus Pjöngjang gesorgt. Experten zufolge will Nordkorea damit die Aufmerksamkeit der USA erregen und diese zurück an den Verhandlungstisch bringen.

Atomgespräche liegen seit 2008 auf Eis
Die Sechs-Parteien-Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm liegen seit Dezember 2008 auf Eis. Der dritte nordkoreanische Atomversuch im Februar hatte für monatelange militärische Spannungen in der Region gesorgt. Mittlerweile hat sich die Lage zwar wieder entspannt, doch das Misstrauen Washingtons und Seouls ist geblieben, zumal eine Analyse von Satellitenaufnahmen darauf hinweist, das Nordkorea seine Produktion von waffenfähigem spaltbaren Material weiter erhöht hat. Nach Angaben südkoreanischer Verteidigungsexperten könnte Nordkorea außerdem bis zu 5.000 Tonnen Chemiewaffen horten - das entspricht dem Fünffachen des syrischen Arsenals.

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