Bitcoins verschollen

FBI kommt nicht an die “Silk Road”-Millionen

Web
07.10.2013 16:29
Nachdem die US-Bundespolizei FBI vergangene Woche den mutmaßlichen Betreiber des Online-Drogenumschlagplatzes "Silk Road" dingfest gemacht hat, stehen die Behörden nun vor einem massiven Problem. Die Millionen, die er mit seinem Online-Schwarzmarkt verdient hat, dürfte Ross William Ulbricht in Form von Bitcoins verschlüsselt gespeichert haben. Und die Behörden wissen nun weder, wo sie das Drogengeld finden, noch wie sie daran herankommen sollen.

Zwar hat das FBI laut "Techdirt" beim Schlag gegen "Silk Road" insgesamt rund 26.000 Bitcoins beschlagnahmt. Dabei habe es sich jedoch um jene Gelder gehandelt, die auf der Plattform gerade in Umlauf waren, also zwischen Dealern und Käufern fließen sollten. Das Privatvermögen des online unter dem Namen "Dread Pirate Roberts" agierenden "Silk Road"-Gründers hätten die Behörden aber noch nicht gefunden.

80 Millionen US-Dollar in Bitcoins verschollen
Bei diesem Privatvermögen soll es sich um eine beträchtliche Summe handeln. Beim FBI geht man davon aus, dass Ulbricht mit seiner versteckten Website gut und gerne 80 Millionen US-Dollar verdient hat. Das entspräche einem Gegenwert von ungefähr 600.000 Bitcoins, die nun offenbar nicht aufzufinden sind.

Doch selbst wenn das FBI jenes virtuelle Bitcoin-Börsel findet, in dem Ulbricht sein Vermögen geparkt hat: Es ist kaum vorstellbar, dass dieser es nicht durch starke Verschlüsselungsmechanismen geschützt hat, was den Behörden den Zugriff massiv erschweren würde. Und weil der Festgenommene nicht zur Herausgabe der Passwörter gezwungen werden kann, ist es recht unwahrscheinlich, dass die Behörden an das Geld kommen.

Behörden könnten wenig mit Bitcoins anfangen
Aber auch wenn das FBI an die Bitcoins käme: Noch ist nicht geklärt, was die Behörden damit machen würden. Weil es sich um eine Währung handelt, die nicht offiziell anerkannt ist, könnten die USA das Geld nicht einfach auf ein Regierungskonto überweisen. Tatsächlich müssten sie es entweder vernichten oder versteigern – beide Möglichkeiten hätten wohl erheblichen Einfluss auf die Kurse der virtuellen Währung, die auch durch den Schlag gegen "Silk Road" bereits unter Druck geraten sind.

Unterdessen erholt sich der Online-Schwarzhandel vom Einsatz gegen "Silk Road". Zwar war die Seite von "Dread Pirate Roberts" das bei Weitem größte derartige Angebot im versteckten und nur über das Anonymisierungsnetzwerk "TOR" zugänglichen sogenannten "Deep Web" (siehe Infobox). Aber sie war beileibe nicht die einzige. Einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge profitieren nun die kleineren Schwarzmärkte vom "Silk Road"-Aus. Ihre Nutzerzahlen steigen stetig.

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