Lohnrunden-Forderung

Metaller wollen mindestens 3,4 Prozent mehr

Wirtschaft
07.10.2013 15:41
In den laufenden Verhandlungen zu den Metaller-Kollektivverträgen ist am Montag erstmals eine Zahl für die angestrebte Lohnerhöhung genannt worden. Gefordert werde eine Anhebung der Gehälter um 100 Euro bzw. mindestens 3,4 Prozent, teilten die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA-djp mit. Die Erhöhung um 100 Euro soll die Einkommen der Niedrigverdiener bei den Metallern überproportional anheben.

Das Mindestgehalt liegt derzeit bei rund 1.636 Euro. Für Personen dieser Einkommensgruppe würden 100 Euro eine rund sechsprozentige Erhöhung bedeuten.

Gewerkschaft: "Gerechtfertigt, nicht überzogen"
Die geforderte Lohnerhöhung sei "gerechtfertigt" und "nicht überzogen", sagte Spitzengewerkschafter Karl Proyer (gpa-djp, links im Bild). Ausgehend von der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate, also von 2,4 Prozent, liege man mit 3,4 Prozent einen Prozentpunkt darüber. Es gehe um die Sicherung der Kaufkraft der Arbeitnehmer, so Proyer. "Die Manager und die Aktionäre haben sich bereits bedient", untermauerte Rainer Wimmer (Pro-Ge, rechts) die Forderung.

Arbeitgeber: "Kein Jahr für Machtdemonstrationen"
Die Arbeitgeber wollen sich bei der Lohnrunde an einer Inflationsrate von 1,8 Prozent orientieren und verweisen auf sinkende Teuerungsraten. 2013 sei "kein Jahr für Machtdemonstrationen", so Christian Knill, der Obmann des Fachverbands der Maschinen- und Metallwarenindustrie. Er hofft auf einen Abschluss beim nächsten Verhandlungstermin am 15. Oktober.

Weitere Knackpunkte: Arbeitszeit, Karenzzeiten
Neben dem Lohnniveau ist die Arbeitszeit ein Knackpunkt in den Verhandlungen. Die Gewerkschaft wendet sich strikt gegen die von den Arbeitgebern geforderte Ausweitung der Normalarbeitszeit. "Der Zwölf-Stunden-Tag würde den Wegfall von Überstundenzuschlägen bedeuten", so Wimmer. Zwischen 3.000 und 5.000 Euro im Jahr würden den Arbeitnehmern dadurch entgehen. Außerdem wird eine Verbesserung der Anrechnung von Karenzzeiten gefordert. Bei besonders belastenden Arbeitszeitformen (Schicht- bzw. Nachtarbeit) soll zudem die Arbeitszeit verkürzt werden.

Obwohl heuer wieder getrennte Verhandlungen mit den sechs Fachverbänden stattfinden, gelte die Forderung nach mindestens 3,4 Prozent mehr Lohn für alle Bereiche, betonten Proyer und Wimmer. Die Arbeitgeber haben sich heuer zum zweiten Mal geweigert, gemeinsame Verhandlungen aller sechs Fachverbände zu führen.

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