Nach über 2 Jahren

Nadal ab Montag wieder Nummer 1 der Weltrangliste

(Bild: AP)

Der Spanier Rafael Nadal wird ab Montag nach mehr als zwei Jahren wieder die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste sein. Der 27-Jährige zog am Samstag durch die Aufgabe des Tschechen Tomas Berdych im Halbfinale in das Endspiel des ATP-Turniers von Peking ein, wo er im Finale auf Novak Djokovic, denn an der Spitze des Rankings ablösen wird, traf. Gegen die Nummer eins des Turniers aus Serbien verlor Nadal am Sonntag mit 3:6 und 4:6.

Die Rückkehr an die Spitze hat sich Nadal redlich verdient. Nach einer rund siebenmonatigen Auszeit wegen einer Knieverletzung kehrte der Spanier, den manche schon abgeschrieben hatten, heuer triumphal zurück. "Das ist ein großartiges Jahr, ohne Zweifel eines der besten meiner Karriere", sagte der Spanier. "Natürlich ist es etwas Besonderes, nach über einem halben Jahr Pause wieder an der Spitze der Rangliste zu stehen."

Die lange Auszeit vom Tennis hatte aber in gewisser Weise auch Vorteile. Denn mental hat sich Nadal gut erholt und kam "hungriger" denn je auf die Tour zurück. "Ich war wirklich sehr aufgeregt, wieder in den Wettkampf zu gehen. Ich habe jeden Tag mit der richtigen Einstellung hart gearbeitet und darum stehe ich jetzt da, wo ich bin", erklärte der wie immer bescheidene Mallorquiner. Er werde sicher nicht zu Bett gehen und sich denken, er wäre der beste Spieler der Welt. "Das habe ich nie gedacht."

Heuer schon zehn Turniere gewonnen
Doch in diesem Jahr ist er es: Seine Matchbilanz spricht mit 65:3-Siegen Bände. Nadal hält bei schon zehn Turniersiegen in diesem Jahr, darunter auch die Grand-Slam-Titel Nummer zwölf und 13 bei den French- und den US Open. Und er wird wohl auch seinen persönlichen Rekord aus 2005 (elf Saison-Titel) noch übertreffen. Das ist eine der wenigen Statistiken, in denen übrigens Österreichs Tennis-Legende Thomas Muster noch besser ist: 1995 hat der Steirer zwölf Titel in einem Jahr gewonnen - etwas, was selbst Roger Federer nur einmal (2006) gelungen ist. Den diesbezüglichen Rekord hält übrigens der Argentinier Guillermo Vilas, der anno 1977 gleich 16 Siege einheimste.

Doch Nadal hat nun wieder alle Chancen, sämtliche Rekorde zu brechen - wenn sein Körper hält. "Ohne Gesundheit ist gar nichts möglich", konstatiert Nadal trocken. Und für die Spieler zählt der Platz auf dem Tennis-Thron so richtig am Ende des Jahres. Darum wird Nadal auch nicht feiern. "Jetzt ist nicht die Zeit zum Feiern, es ist die Zeit, fokussiert zu bleiben. Die Saison und meine Arbeit ist noch nicht vorbei."