Laut Testbiotech können mit dem Patent menschliche Samen- und Eizellen selektiert werden. Dazu würden die genetischen Daten von Spendern erhoben. Interessierten Eltern könne so eine Auswahl nach Kriterien wie Augenfarbe, Langlebigkeit oder athletischen Eigenschaften angeboten werden, erläuterte Testbiotech.
Das Münchner Institut kritisierte das Vorhaben der US-Firma. "Die genetische Identität eines Menschen darf nicht von Mode, Markt und Meinung abhängen", sagte Geschäftsführer Christoph Then, der darin einen fundamentalen Verstoß gegen die Menschenwürde sieht. "Geschäftsideen, die auf der Produktion von Designer-Babys beruhen, dürfen nicht durch Patente gefördert werden."
Keine Patentanmeldung in Europa beantragt
Das EPA war auch mit dem Vorhaben befasst. Nach Angaben eines Sprechers hatte die US-Firma in München die international gültige Anmeldung des Patents beantragt. Das EPA sei beauftragt worden, eine Recherche zum Stand der Technik durchzuführen. Aufgrund des Ergebnisses habe das Unternehmen keine europäische Patentanmeldung mehr beantragt. "Eine Prüfung des Patents nach europäischem Patentrecht hat deshalb gar nicht erst stattgefunden", sagte der Sprecher.
Testbiotech e.V. wurde 2008 von einer Gruppe kritischer Experten gegründet, um unabhängige Forschung und die gesellschaftliche Debatte über die Auswirkungen der Biotechnologie zu fördern.
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