"Stadt in der Stadt"

Neuer Wirtschaftsuni-Campus in Wien eröffnet

Österreich
04.10.2013 13:15
Der neue Campus der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien ist am Freitag offiziell eröffnet worden. Mit dem neuen Standort zwischen Messe und Prater im Bezirk Leopoldstadt soll sich die WU allerdings nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich neu aufstellen, so Rektor Christop Badelt. Unter dem Motto "Rethinking Economy" soll sie "ihre Rolle in diesem Staat und der Wissenschaft neu definieren", etwa durch einen Schwerpunkt auf nachhaltiges Wirtschaften.

"Die Verantwortung der WU gegenüber der Gesellschaft muss viel ernster genommen werden", betonte Badelt. Der neue Campus solle "ein Ort des Denkens über Wirtschaft, ein Ort des Nachdenkens und des Umdenkens sein". Die WU soll demnach künftig stärker auf Wirtschaftskrisen, gesellschaftliche Umwälzungen und Umweltfragen eingehen, etwa durch ein Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit, Lehrveranstaltungen zu zukunftsfähigem Wirtschaften, dem Master zu Socio-Ecological Economics and Policy sowie die Einbindung von NGOs. Immerhin seien 50 Prozent der Wirtschaftswissenschaftler, die in der Wirtschaft aktiv seien, Absolventen der WU, erwartet Badelt eine gewisse Breitenwirkung.

"Stadt in der Stadt" für 23.000 Studenten
Für den Rektor ist die neue "Stadt in der Stadt" auch symbolisch für eine Öffnung der WU für die Gesellschaft und für Vielfalt: Auf 90.000 Quadratmetern finden die derzeit 23.000 Studenten und 1.500 Mitarbeiter in sechs von verschiedenen internationalen Architekten geplanten Gebäuden ihre neuen Lern- und Arbeitsplätze. Zäune gibt es keine - als Zeichen der Offenheit, wie Badelt betonte. Herzstück ist das von Zaha Hadid geplante Library and Learning Center, damit würden Lehre und Forschung ins Zentrum gestellt.

Die attraktivsten Gebäude am Campus, jene beim Prater, seien für die Studenten reserviert. "Die Uni wurde für die Studenten gebaut und nicht für das Rektorat", begründet Badelt diese Entscheidung. Diesen stehen am neuen Areal 3.000 und damit dreimal so viele Arbeitsplätze wie bisher zur Verfügung.

An den strengen Aufnahmemodalitäten werde der neue Campus laut Badelt allerdings nichts ändern. Es gebe Kapazitäten für 1.900 Bachelorstudenten, aber deutlich mehr Inskribierte. "Wir müssen also nach wie vor in der Studieneingangsphase selektieren." Und auch die großen Einstiegsprüfungen werden weiter in der nunmehr benachbarten Messe abgehalten. "Es wäre ja völlig absurd, Hörsäle für Kapazitäten zu bauen, die sechsmal im Jahr benötigt werden."

Gesamtkosten von rund 538 Millionen Euro
An dem derzeit größten Universitätsneubau Europas und größten Uni-Bau Österreichs war 45 Monate gearbeitet worden, die Kosten liegen bei 492 Millionen Euro plus 46 Millionen Euro für Möbel und Medientechnik. Grund für den Umzug der WU war die Platznot am alten Standort im Universitätszentrum Althanstraße im Bezirk Alsergrund. Der neue Campus ist auf 25.000 Studierende ausgelegt, in den 90 Hörsälen bzw. Seminarräumen stehen 5.000 Plätze zur Verfügung. Insgesamt können sich 10.000 bis 12.000 Personen gleichzeitig am Campus aufhalten.

Die Eröffnung fand im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und EU-Kommissar Johannes Hahn statt.

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