Verändern Blütenduft

Studie: Dieselabgase verwirren Honigbienen

Wissenschaft
06.10.2013 08:51
Monokulturen, Pestizide und die Varroamilbe machen den Honigbienen schwer zu schaffen. Jetzt haben englische Forscher noch ein weiteres Problem ausgemacht: Die in Dieselabgasen enthaltenen Stickoxide verändern den Duft von Blüten und machen es für die fleißigen Tiere immer schwieriger, Nektar zu sammeln.

Auf der Suche nach ihren Nahrungsquellen lassen sich die Bienen zunächst von optischen Signalen (Farbe und Form) leiten, haben sie die Blüte erreicht, werden sie aber vor allem vom Geruch geleitet. Sie registrieren den für die jeweilige Blüte charakteristischen Duftcocktail und lernen, ihn mit Belohnung zu assoziieren. Haben Honigbienen sich den Duft gemerkt, nutzen sie das, um lohnende Blüten auch aus großer Entfernung zu orten.

Das funktioniert aber nicht mehr, wenn der Geruchssinn der Tiere gestört wird, wie jetzt Forscher der Universität Southhampton herausgefunden haben. Sie haben untersucht, wie sich Dieselabgase, die noch immer eine der Hauptkomponenten der Luftverschmutzung darstellen, auf die Duftortung der Bienen auswirken.

Abgase zerstören Duftbausteine
Dafür stellten die Wissenschaftler aus acht chemischen Verbindungen den typischen Duftcocktail von blühenden Rapspflanzen her. Im Labor reagierten die Bienen wie erwartet und streckten ihren Saugrüssel aus, um Nektar zu trinken. Wurde der synthetische Duft aber mit Dieselabgasen vermischt, zeigte sich, dass zwei Bestandteile binnen weniger Minuten von den darin enthaltenen Stickoxiden zerstört wurden. Die Folge: Die Bienen machten keine Anstalten mehr, den Nektar zu trinken.

"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Dieselabgase die Zusammenstzung der Blütenduftstoffe verändern und dadurch die Dufterkennung der Honigbienen gestört wird", so die Neurologein Tracey Newman von der Universität Southhampton. Weil die Tiere auf die Duftortung angewiesen sind, könnten die Abgase negative Auswirkungen auf die Bestäubungstätigkeit der Tiere (die für Nutzpflanzen immens wichtig ist) haben, warnen die Forscher.

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