Das in San Francisco ansässige Unternehmen nutzt die Möglichkeit für einen "vertraulichen" Börsengang. Bei diesem neuen Verfahren müssen Firmen mit einem Jahresumsatz von unter einer Milliarde Dollar zunächst weniger Informationen publik machen. Nun gab Twitter in dem Börsenprospekt einen Einblick in seine Geschäftszahlen. Das Unternehmen machte laut der Mitteilung an die SEC im Jahr 2012 einen Verlust von fast 80 Millionen Dollar (59,2 Millionen Euro). Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei knapp 317 Millionen Dollar (234,5 Millionen Euro).
500 Millionen Tweets pro Tag
Das 2006 gegründete Unternehmen ist eines der am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerke im Internet. Zum Stichtag 30. Juni hatte Twitter den Angaben zufolge 218 Millionen aktive Nutzer. 100 Millionen nutzten den Dienst sogar täglich, "und das annähernd weltumspannend". Sie schrieben rund 500 Millionen Tweets pro Tag, die berühmten maximal 140 Zeichen langen Nachrichten. Besonders präsent ist Twitter in den USA, wo 49 Millionen Menschen aktiv sind.
Börsengang wird für November erwartet
Nach wie vor offen ist der genaue Termin für den Börsengang. Gerechnet wird mit November. Zunächst muss Twitter jedoch die Investoren auf einer sogenannten Roadshow überzeugen, ins Unternehmen zu investieren. Der Kurznachrichtendienst verpflichtete neben den Wall-Street-Häusern Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Morgan Stanley unter anderem auch die Deutsche Bank, ihm beim Schritt aufs Parkett zu helfen.
Anfangs belächelt
Die Plattform, die anfangs als Netzwerk zum Austausch von Belanglosigkeiten belächelt wurde, hat in den vergangenen Jahren stark an politischer und gesellschaftlicher Relevanz gewonnen. Die Demonstranten in der arabischen Welt nutzten Twitter, um die staatliche Zensur zu umgehen und ihre Aktivitäten zu koordinieren. Vor allem in den USA treten Politiker über das Netzwerk direkt mit Wählern in Kontakt, Behörden verschicken über Twitter Mitteilungen.
Auch in der Unterhaltungsbranche erfreut sich Twitter großer Beliebtheit. Viele Sänger und Schauspieler wenden sich über die Kommunikationsplattform an ihre Fans. Der kanadische Teeniestar Justin Bieber hat der Website twittercounter.com zufolge mehr als 44 Millionen Follower, also Nutzer, die seine Kurznachrichten verfolgen. Führender Politiker ist US-Präsident Barack Obama mit immerhin mehr als 36 Millionen Followern.
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