Suche nach Wahrheit

Neuer Prozess gegen Amanda Knox in Florenz

Ausland
30.09.2013 16:04
In Abwesenheit der beiden Hauptangeklagten, der US-Bürgerin Amanda Knox und ihres italienischen Ex-Freundes Raffaele Sollecito, hat am Montag vor einem Schwurgericht in Florenz der neue Prozess um den Mord an der britischen Studentin Meredith Kercher begonnen. Die beiden Angeklagten sollen für den Tod der 21-Jährigen verantwortlich sein. Das Kassationsgericht in Rom, das höchste italienische Gericht, hatte im März den Freispruch für Knox und Sollecito aufgehoben.

"Wir erwarten uns die Wahrheit über die Nacht des Mordes", betonte Francesco Maresca, Rechtsanwalt der Familie Kercher. Zugleich äußerte er die Überzeugung, dass Knox und Sollecito die Mörder seien. Kerchers Eltern erschienen laut Maresca aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Prozessauftakt. Maresca verlas einen Brief von Merediths Schwester Stephanie: "Der einzige Weg, um unseren Schmerz zu überwinden, ist, dass wir endlich mehr über die tragischen Ereignisse am 1. November 2007 erfahren können."

Der Vater Sollecitos erklärte hingegen, er sei zuversichtlich, dass die Unschuld seines Sohnes bewiesen werden könne. Wichtig sei jedoch, dass der Prozess nur aufgrund wirklich zuverlässiger Beweise erfolge. Es wurde erwartet, dass die Richter neue DNA-Tests anordnen, da um deren Zuverlässigkeit in den bisherigen Prozessen heftig gestritten wurde.

Vor Gericht erschien am Montag auch der kongolesische Barbesitzer Patrick Lumumba, den Knox des Mordes an Kercher bezichtigt hatte. Nach zwei Wochen in Haft wurde der Vorwurf entkräftet. Lumumba sagte, er halte Knox für schuldig: "Sonst hätte sie mich nicht beschuldigt." Die Amerikanerin hatte erklärt, sie habe die Falschaussage unter dem Druck der ermittelnden Polizisten gemacht.

Bereits vierte Verhandlung zum Fall
Die 21-jährige Kercher war Anfang November 2007 in Perugia bei Sexspielen getötet worden. 2009 wurden Knox und Sollecito in erster Instanz schuldig gesprochen und zu 26 bzw. 25 Jahren Haft verurteilt. 2011 wurden sie in zweiter Instanz freigesprochen. Daraufhin war Knox in ihre Heimatstadt Seattle zurückgekehrt. Nach dem Rekurs der Staatsanwaltschaft hoben die Kassationsrichter im März dieses Jahres den Freisruch auf.

Weiter hinter Gittern befindet sich in dem Fall der Ivorer Rudy Hermann Guede. Er war wegen Beihilfe zum Mord und sexueller Gewalt zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Guede könne aber nicht allein für dieses Delikt verantwortlich gemacht werden, meinen die Staatsanwälte. In allen Blutlacken, die am Tatort gefunden worden waren, seien auch DNA-Spuren von Knox vorhanden gewesen.

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