Fed überrascht

Doch kein US-Ausstieg aus Ära des billigen Geldes

Wirtschaft
18.09.2013 21:36
Die US-Notenbank hat den Ausstieg aus der Ära des billigen Geldes am Mittwoch völlig überraschend wieder auf die lange Bank geschoben. Ökonomen hatten zuvor fest damit gerechnet, dass die Federal Reserve ihre Konjunkturhilfen von 85 auf 75 Milliarden Dollar pro Monat stutzen würde. Doch die Zentralbank unter Chef Ben Bernake (Bild) hält die Wirtschaft der USA noch nicht für robust genug, um ohne Geldspritzen in der bisherigen Dosis auskommen zu können.

Die Fed erwirbt derzeit monatlich für 85 Milliarden Dollar langfristige Staatsanleihen und Immobilienpapiere, um die Konjunktur mit Niedrigzinsen anzukurbeln. Der Offenmarktausschuss der Zentralbank musste nun in seiner zweitägigen Sitzung entscheiden, ob er an dieser Politik des billigen Geldes festhalten will. Fachleute hatten mit einer vorsichtigen Reduzierung der Anleihenkäufe gerechnet - was jedoch nicht eintraf.

Fed wartet auf "Hinweise auf nachhaltige Fortschritte"
Der Offenmarktausschuss der Fed erklärte, noch auf mehr "Hinweise auf nachhaltige Fortschritte" bei der Wirtschaftserholung warten zu wollen. Mit den Bond-Käufen drückt die Notenbank die langfristigen Zinsen für Immobilienpapiere und Staatsanleihen. Damit werden unter anderem Hauskäufe lukrativer.

Der Leitzins hingegen bleibt wie von Ökonomen erwartet auf dem historischen Niedrigstand zwischen null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er seit Ende 2008, als die schwere Finanzkrise begann. Der faktische Nullzins sei angemessen, solange die US-Arbeitslosenquote höher sei als 6,5 Prozent, heißt es in der Fed-Mitteilung. Derzeit liegt sie bei 7,3 Prozent.

Die Aktienmärkte in New York reagierten mit deutlichen Kursgewinnen. Der Dow-Jones-Index drehte ins Plus und legte 0,8 Prozent zu. Er markierte zwischenzeitlich ein Rekordhoch bei 15.664 Punkten. Der Dollar stürzte auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten ab. Der Euro kostete 1,3470 Dollar.

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