"Tat nur ein Mann"
Iran distanziert sich von Holocaust-Leugnung
"Wir verurteilen das von den Nazis verübte Massaker an den Juden, und wir verurteilen das von den Zionisten verübte Massaker an den Palästinensern", hieß es auf der Facebook-Seite des iranischen Chefdiplomaten, wo er ein Interview mit dem Nachrichtenportal Tasnim veröffentlicht hatte.
Als Anstoß für seine Wortmeldungen nannte Irans Außenminister eine Konversation auf Twitter, nachdem er dort den Juden zum Neujahrstag gratuliert hatte. Eine Nutzerin, die sich als Tochter der obersten Demokratin im US-Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, ausgegeben habe, meinte demnach: "Vielen Dank, das neue Jahr wäre aber noch besser, wenn Sie die Leugnung des Holocausts durch den Iran beenden würden, Sir."
"Der Mann, der das tat, ist nun abgetreten"
Zarif entgegnete darauf, dass der Iran an sich den Holocaust nie geleugnet habe. "Der Mann, der das tat, ist nun abgetreten. Frohes neues Jahr", schrieb Zarif im Hinblick auf Ex-Präsident Mahmoud Ahmadinejad. Später wurde der Eintrag allerdings leicht geändert: "Der Mann, dem nachgesagt wurde, dass er das leugnet, ist nun abgetreten."
Die jüngst zu Ende gegangene Amtszeit Ahmadinejads war geprägt von israelfeindlichen Äußerungen. Der Iran und Israel stehen sich bekanntlich nicht nur im Streit um Teherans Atomprogramm unversöhnlich gegenüber, Teheran erkennt die Existenz des jüdischen Staats nach wie vor nicht offiziell an.
Ahmadinejads Nachfolger Hassan Rohani ist seit Juni im Amt. Er ließ seither von der konfrontativen Politik seines Vorgängers eine vorsichtige Abkehr erkennen, die nun auch von Außenminister Zarif bestärkt wurde.
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