Ungeziefer

Wie Sie unerwünschte Krabbler natürlich loswerden

Leben
13.09.2013 13:53
Asseln, Läuse, Silberfischchen, Spinnen – allein schon bei der Erwähnung dieses Getiers stellen sich bei vielen Menschen die Nackenhaare auf. Schließlich sind die Tierchen teils zwar sehr nützlich, aber nur dann, wenn sie dort sind, wo sie hingehören – in der Natur! Wie Sie den kleinen Plagegeistern ohne chemische Keule in Haus und Garten entgegentreten können, erfahren Sie hier.

Ameisen
Die kleinen Krabbler sind in der Natur nützliche Insektenvertilger. Andererseits können sie auch großen Schaden anrichten. Im Garten beispielsweise können sie Lausbefall verstärken, da sie sich vom Honigtau der Blatt- oder Schildläuse ernähren. Um mehr von der begehrten Nahrung zu bekommen, "melken" sie die Läuse, die dadurch auch mehr von jenen Substanzen abgeben, welche die Pflanzen schädigen. Ganz zu schweigen von den Unannehmlichkeiten, wenn eine ganze Ameisenkolonie Ihren Haushalt bei der Suche nach Nahrung auf den Kopf stellt.

Gegen Ameisen kommen Sie nur dann dauerhaft an, wenn Sie das Nest mit der Königin ausschalten können. Haben Sie Ameisen in Ihrem Zuhause, sollten Sie zunächst herausfinden, wo diese ihren Eingang gefunden haben, und diesen dann "versperren". Dabei helfen natürliche Substanzen wie Backpulver, Zimt oder starke Gewürzpulver sowie Kreide. Allerdings beseitigen diese nicht die Gefahr an der Quelle. Sie können versuchen, den Bau immer wieder unter Wasser zu setzen, bis das Volk umzieht. Hirschhornsalz ist für Ameisen tödlich. Präventiv hilft es, sämtliche Lebensmittel in Plastikdosen luftdicht aufzubewahren und alle Flächen rein zu halten.

Asseln
Kellerasseln sind ein bis zwei Zentimeter große, flache, schwarze Krebstierchen mit sieben Paar Beinen. Sie lieben das dunkle, feuchte Erdreich und leben daher auch gerne in Kellern. Vergreifen sie sich an Pflanzen, können sie zu einer Gefahr werden. Sie können ihnen zuvorkommen, indem Sie Ihren Keller trocken halten und die Erde bei Ihren Pflanzen regelmäßig wechseln.

Sind die Tierchen bereits da, sollte man sie mit einer Flasche mit Weingeist-Lösung anlocken – die Asseln kriechen hinein und werden betäubt, dann können Sie sie hinaustragen. Auch gekochte Kartoffeln locken Asseln an, ebenso wie Töpfe mit Moos und Holzwolle. Hiermit können Sie sie einfangen und nach draußen bringen.

Blattläuse
Ein einziges Blattlausweibchen kann innerhalb von drei Wochen 50 bis 100 junge Blattläuse gebären. Damit entstehen ganze Familien von Blattläusen, die Ihre Pflanzen vernichten. Eine rechtzeitige Bekämpfung ist daher wichtig. Dies können Sie einerseits schon durch die richtige Prävention machen: Eine große Vielfalt an Pflanzen sorgt dafür, dass die natürlichen Feinde der Blattlaus sich wohlfühlen, wie z.B. Marienkäfer oder Vögel. Auch die richtige Auswahl des Standortes hilft der Pflanze dabei, gesund zu bleiben.

Sollte es dennoch zum Befall kommen, hilft es, die Pflanzen mit selbst angesetztem Brennnesselwasser einzusprühen und wiederholt abzuwaschen. Ebenso hilft das Besprühen mit Schmierseifenlauge. Nutzt das nichts, können Sie auch zu ölhaltigen, biologischen Pflanzenschutzmitteln greifen, die direkt auf den Lausbefall gesprüht werden. Aber Vorsicht: Hier in jedem Fall vorher eine Testspritzung an einer kleinen Stelle machen, um zu testen, wie die Pflanze reagiert. Auch können Sie online Nützlinge bestellen, wie etwa Marienkäfer. Diese fressen die Blattläuse einfach auf.

Fliegen und Mücken
Dieser fliegenden Plage können Sie entgegenwirken, indem Sie Rhizinuspflanzen oder Christpalmen auf der Fensterbank aufstellen. Das Umkreisen Ihrer Lampen können Sie verhindern, indem Sie einen Tropfen Essig auf die Unterseite der Birne tupfen.

Natürliches Fliegenpapier bekommen Sie, indem Sie ein Löschpapier in einer Mischung aus Sirup und gemahlenem Pfeffer tränken. Auch können Sie die Fliege vorübergehend flugunfähig machen, indem Sie sie mit Haarspray einsprühen. Das verklebt die Flügel und Sie können sie nach draußen tragen.

Motten
Diese Fluginsekten lassen bei uns alle Alarmglocken schrillen – wer will schon gerne Löcher in seiner besten Kleidung? Gegen Motten helfen kleine Säckchen mit getrockneten Lavendelblüten oder Rosenholzscheiben, die im Kasten aufgehängt werden. Regelmäßiges Austauschen nicht vergessen!

Küchenschaben
Besonders lästig ist Schabenbefall. Hier hilft es, an mehreren Stellen eine Mischung aus Puderzucker und Borax auszustreuen - die Tiere verenden daran. Auch Schüsseln mit Wein helfen, die Tiere anzulocken und zu vernichten.

Schnecken
Eine besondere Plage für Pflanzenfreunde sind Schnecken. Sie arbeiten meist nachts und stürzen sich bevorzugt auf junge, zarte Triebe. Besonders unbeliebt sind sie in Form der Nacktschnecken. Sie können die kleinen Schleimer präventiv bekämpfen, indem Sie Ihren Garten im späten Herbst bzw. frühen Winter noch einmal umstechen bzw. die Erde auflockern, da Schnecken im gefrorenen Boden überwintern. Wird dieser aufgelockert, erfrieren sie.

Auch indem Sie Pflanzen morgens statt abends gießen, können Sie die Aktivität der Schnecken eindämmen - denn durch abendliches Gießen werden die Tiere aus dem Boden gelockt und fressen alles ab.

Nützt alles nichts, können Sie Blumen- bzw. Gemüsebeete und Töpfe dadurch schützen, dass Sie Asche bzw. Kalk rundherum streuen, denn Schnecken vermeiden spitze Oberflächen. Auch die klassische Bierfalle kann helfen, der Schneckenplage Herr zu werden. Hierbei graben Sie einen Plastikbecher in den Boden ein, der mit Bier gefüllt ist. Die Schnecken werden durch den süßlichen Geruch angelockt und ertrinken dann im Becher. Aber Achtung: Dies sollte immer nur kurz gemacht werden, da der süßliche Geruch die Schnecken aus allen umliegenden Gärten anlockt und Sie sonst bei längerer Anwendung sämtliche Schnecken Ihrer Umgebung bei sich zu Gast haben.

Silberfischchen
Sie sind zwar lästig, aber nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste. Einfach auf die klassische Art und Weise vernichten. Es kann helfen, Schalen mit Zuckerwasser aufzustellen, da sich Silberfischchen von Stärke und Zucker ernähren und in den Schalen ertrinken. Auch kann man Zucker und Backpulver in die von Silberfischchen befallenen Zonen zu streuen. Bei Auftreten in Massen sollten Sie einen handelsüblichen Köder verwenden oder einen Kammerjäger einschalten. Präventiv hilft es, immer gut zu lüften und Oberflächen sauber zu halten.

Spinnen
Gegen die kleinen Krabbler ist leider kein Kraut gewachsen. Insektenschutzgitter und intakte Dichtungen helfen dabei, die Wahrscheinlichkeit des Einschleichens zu verringern. Ist doch einmal ein Tier eingedrungen, dann am besten mit einer Postkarte und einem Joghurtbecher einfangen und nach draußen verfrachten.

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(Bild: kmm)



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