IAA-Vorpremiere

Ford S-Max Concept: Super-Van spielt alle Stückln

27.08.2013 21:48

Ein Familienvan ist a fade Gschicht? Nicht bei Ford, wo man der Leidenschaft des knackigen Fahrwerks und der spritzigen Optik fröhnt. Und es kommt noch dynamischer: Das neue S-Max-Concept, das der Hersteller zwei Wochen vor der IAA in kleinem Kreis vorgestellt hat, verspricht noch ein Schauferl draufzulegen – vor allem als Design- und Technologieträger.

Das Sports Activity Vehicle, wie es Ford nennt, gehört zu denen mit der jüngsten Kundschaft, was für ein sportliches Image spricht. Das Concept Car hat nun das grundsätzliche Profil des S-Max übernommen, aber – wie es bei Ford heißt – präzisiert. So wurde der Motorraum aus optisch-dynamischen Gründen länger gestaltet, die A-Säule setzt eine Idee weiter hinten an und steigt etwas steiler an. Die Motorhaube geht nahtlos in die stark geneigte und sehr lange Frontscheibe über, diese wiederum in den Dachbogen, wo sie in einer Art Flaschenhalsform als Glasdach weiterläuft. Ob so etwas (ähnlich wie bei Citroen) in Serie gehen wird, wollten die Designer noch nicht beantworten.

Der Kühlergrill ragt vorwitzig auf und erinnert an Aston Martin, der untere Lufteinlass ist markant modelliert, die "Organic LED"-Scheinwerfer reichen weit in die Flanken hinein. Die ausmodellierte Schulterlinie vermittelt einen kraftvollen Eindruck.

Im variablen Innenraum finden bis zu sieben Personen Platz, wobei etwa in Reihe zwei der mittlere Sitz praktisch unsichtbar weggeklappt werden kann und dann einen Durchstieg nach hinten bietet. Die Armaturenlandschaft ist stylisch, elegant und aufgeräumt, die Bedienung entfernt sich weit von der Knopferllandschaft aktueller Ford-Modelle. Auf dem großen Dual-View-Display können für Fahrer und Beifahrer unterschiedliches angezeigt werden, etwa Navigation für den Fahrer und ein DVD-Film für den Beifahrer

Konnektivität wird großgeschrieben, Stichwort Ford SYNC: Mitfahrer können sich drahtlos mit dem Internet verbinden, hinten gibt es eine iPad-Docking-Station und der Fahrer kann über das Ford SYNC AppLink eine stetig wachsende Zahl von Smartphone-Apps per einfachem Sprachbefehl steuern. Dies betrifft Musik-Optionen ebenso wie Navigationshilfen und vielerlei Angebote mehr. Zudem kann der S-Max mit anderen Autos kommunizieren und etwa Geisterfahrer oder liegen gebliebene Fahrzeuge erkennen. Selbstredend erkennt er Fußgänger und Hindernisse sonder Zahl und kann in alle möglichen Lücken einparken.

Das Auto als Krankenschwester
Die Vernetzung erreicht hier sogar medizinische Dimensionen: Der EKG-Sitz mit Pulsfrequenz-Kontrolle überwacht über integrierte Sensoren den Herzschlag des Fahrers und zeichnet sie für eine spätere medizinische Analyse auf – quasi wie ein Langzeit-EKG. Erkennt das System eine bedrohliche Anomalie, kann es den Fahrer warnen oder bei einem Notfall via Ford SYNC ärztliche Hilfe anfordern. Zugleich werden die Sicherheitssysteme des Fahrzeugs aktiviert, um einen Unfall zu vermeiden.

Auch Systeme zur Überwachung des Blutzuckerspiegels können mit Ford SYNC vernetzt werden und warnen Eltern zum Beispiel, wenn ein Kind auf dem hinteren Sitz bei extrem niedrigem Blutzuckerspiegel einen hypoglykämischen Schock erleidet.

Neuer 1,5-Liter-EcoBoost-Motor
Unter der Haube des Concept Cars steckt eine "neue, hocheffiziente 1,5-Liter-Variante der EcoBoost-Motorenfamilie" mit Benzin-Direkteinspritzung, Turboaufladung und doppelter variabler Nockenwellenverstellung. Über Leistungsdaten wird noch nicht gesprochen, aber 140 PS dürften realistisch sein.

Natürlich wird diese Studie nicht 1:1 umgesetzt, schon gar nicht die Türen ohne Türgriffe, die nur per Fernbedienung zu öffnen sind und elektrisch aufschwingen, ohne Heckscheibenwischer und mit einem Reihe-zwei-Mittelsitz ohne Kopfstütze. Aber vollgepackt mit Design und Technologie ist der Ford S-Max Concept ein Blick in Fords Zukunft bzw. in die Möglichkeiten künftiger Fahrzeuggenerationen - und auf die Form des künftigen S-Max, der nächstes Jahr kommt.