Nicht nur Trainer Roger Schmidt war nach der einseitig verlaufenen Partie zufrieden. "Die Spieler haben ab der ersten Minute gezeigt, wie wichtig es für sie ist, international zu spielen. Die Sehnsucht, dabei zu sein, hat man der Mannschaft ganz deutlich angemerkt", analysierte der Deutsche, der sich von der "permanenten Jagd nach Toren" seines Teams beeindruckt zeigte. Ein Torschussverhältnis von 14:1 zugunsten der Salzburger untermauerte die drückende Überlegenheit der Hausherren.
"Ohne überheblich zu wirken, aber wir hätten auch zweistellig gewinnen können", meinte Mittelfeld-Abräumer Stefan Ilsanker. Schalgiris-Coach Marek Zub sah einen "riesigen Niveauunterschied". Dabei hatte seine Mannschaft mit dem Aufstieg im Drittrunden-Duell der Qualifikation gegen Lech Posen aufgezeigt. Auch deshalb war die Anspannung im Salzburger Lager vor dem ersten Vergleich mit den Balten spürbar. Ein neuerliches Düdelingen wollte niemand erleben.
Erleichterung bei den "Bullen"
Nach dem bitteren Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Fenerbahce wurde das Weiterkommen in der Europa League zur Pflicht erklärt. "Nach dem Scheitern in der Champions League waren wir alle sehr enttäuscht. Wir haben aber die richtige Reaktion gezeigt", meinte Stefan Hierländer. Trainer Schmidt durfte ebenfalls durchatmen: "Ich bin schon sehr erleichtert, ich habe ja schon ein bisschen was erlebt hier." Besonders erfreulich sei, dass der Druck die Mannschaft nicht gelähmt habe - im Gegenteil. "Wir haben befreit aufgespielt und können jetzt beruhigt nach Vilnius fahren."
Aufspielen konnte gegen Schalgiris vor allem Kevin Kampl. Der Slowene wuselte wie gegen Fenerbahce über das Spielfeld, bei seiner Auswechslung im Finish erhielt der Mittelfeldmann den berechtigten Sonderapplaus. Profitieren konnte von der starken Vorstellung seiner Hinterleute aber insbesondere Jonatan Soriano. Der nach 67 Minuten ausgetauschte Spanier traf davor dreimal (29., 37., 63.) und bereitete den Treffer von Sadio Mane (40.) mustergültig vor.
Ein Sieg fürs Selbstvertrauen
"Das war ein notwendiger Sieg und ein gutes Ergebnis. Das ist auch wichtig für unser Selbstvertrauen", erklärte Soriano nach Schlusspfiff. Wichtig sei nun zunächst das Rückspiel am Donnerstag. In weiterer Folge wolle man laut Soriano "das Beste erreichen". In der Gruppenphase des zweithöchsten europäischen Klubbewerbs scheint für die Salzburger in dieser Form etwas möglich. Bereits 2009 und 2011 erreichten sie jeweils die Runde der letzten 32. Dort war aber gegen Standard Lüttich bzw. Metalist Charkiw Endstation.
Im Kampf um mögliche internationale Ehren mithelfen soll natürlich auch Soriano, obwohl der 27-jährige Katalane in den vergangenen Wochen mehrmals mit einem Wechsel in seine Heimat in Verbindung gebracht wurde. "Wenn es Interesse gäbe, wäre das schön. Aber für mich zählt derzeit nur Red Bull. Und dafür gebe ich alles", sagte Salzburgs Kapitän.
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