Dank Staffelsieg

Bolt erfolgreichster WM-Leichtathlet aller Zeiten

Sport
18.08.2013 16:56
Wenn er bis jetzt noch nicht unsterblich gewesen sein sollte, jetzt ist es Usain Bolt endgültig: Denn der 26-Jährige holte am Sonntagnachmittag mit der 4x100-Meter-Staffel Jamaikas nicht bloß eine Goldmedaille, sondern damit auch den Titel des erfolgreichsten Leichtathleten der WM-Geschichte. Im Rennen setzten sich die Jamaikaner in der Jahresweltbestzeit von 37,36 Sekunden vor den USA (37,66) und Kanada (37,92) durch.

Für Bolt, der in Moskau bereits über 100 und 200 Meter siegreich geblieben war, bedeutet der zusätzliche Staffel-Sieg das vierte Triple bei einem Großereignis nach der WM 2009 sowie Olympia 2008 und 2012. Bolt, der nun bei acht Gold- und zwei Silbermedaillen hält, übertrumpfte auch dank der tatkräftigen Mithilfe seiner Kameraden Nesta Carter, Kemar Bailey-Cole und Nickel Ashmeade, die US-Legenden Carl Lewis (8/1/1) und Michael Johnson (8/0/0).

Dass er längst "jeden Respekt vor Carl Lewis verloren" habe, daraus machte Bolt nie einen Hehl, denn der US-Amerikaner bezichtigt die jamaikanischen Athleten schon seit Jahren ganz offen des Dopings - was dem Superstar, der sich zu diesem Thema in Moskau nicht mehr äußern wollte, freilich missfällt. In der WM-Historie wurde Lewis nun auf Platz zwei verdrängt, bei Olympischen Spielen führt er aber mit 9:6-Goldmedaillen. Gewinnt Bolt in Rio de Janeiro abermals drei Titel, stellt er den Gleichstand an Titeln her.

Drittes Gold in Moskau auch für Fraser-Pryce
Das Triple holte bei den Damen übrigens auch eine Athletin aus Jamaika, nämlich Shelly-Ann Fraser-Pryce. Sie siegte mit der 4x100-Meter-Staffel in der WM-Rekordzeit von 41,29 Sekunden vor den Kontrahentinnen aus den USA (42,75) und aus Großbritannien (42,87).

Pech für Johnson Montano in 800-Meter-Lauf
Über die 800 Meter der Frauen wurde der beherzte und mutige Vorneweg-Lauf der US-Amerikanerin Alysia Johnson Montano nicht belohnt, wenige Meter vor dem Ziel wurde sie abgefangen, stürzte über die Linie und schrammte als Vierte an einer Medaille vorbei. Gold gewann die 24-jährige Kenianerin Eunice Jepkoech Sum in 1:57,38 Minuten vor der russischen Titelverteidigerin Marija Sawinowa (1:57,80) und Brenda Martinez (USA/1:57,91).

Über 1.500 Meter verteidigte der Kenianer Asbel Kiprop in 3:36,28 Minuten seinen Titel erfolgreich vor dem US-Amerikaner Matthew Centrowitz (3:36,78) und dem Südafrikaner Johan Cronje (3:36,83). Österreichs Vertreter Andreas Vojta war über den Vorlauf nicht hinausgekommen (Gesamt-28.).

Spannender Dreisprung geht an Tamgho
Spannend verlief der Dreisprung der Männer, waren doch der Franzose Teddy Tamgho und der Kubaner Pedro Pablo Pichardo in ihrem weitesten der ersten fünf Versuche jeweils exakt bei 17,68 Metern gelandet. Im letzten Durchgang wuchtete sich Tamgho zur Jahresweltbestleistung von 18,04 Metern, Pichardo freute sich dennoch sehr über Silber, Will Claye aus den USA über Bronze (17,52).

Speerwurf-Gold an Deutsche Obergföll
Speerwurf-Gold bei den Frauen ging an die von ihren Gefühlen überwältigte 31-jährige Deutsche Christina Obergföll, die 69,05 Meter erreichte und nach vier Medaillen bei Großereignissen das erste Mal ganz oben steht. Überraschende Zweite wurde die Australierin Kimberley Mickle (66,60), die die russische Titelverteidigerin Maria Abakumowa auf den Bronze-Rang verwies (65,09). "Acht Jahre warte ich schon darauf", sagte Obergföll.

Russland gewinnt Medaillenwertung vor den USA
Die Medaillenwertung gewann das Gastgeberland Russland mit sieben Gold-, vier Silber- und sechs Bronzemedaillen vor den USA (6/13/6) und Jamaika (6/2/1). Zum vierten Mal bei Welttitelkämpfen nach Athen 1997, Edmonton 2001 und Osaka 2007 gab es keinen Weltrekord. Im Rahmen der WM wurden im Kampf gegen Doping 1.900 Blut- und 600 Urinkontrollen durchgeführt. Die nächste WM geht 2015 im Olympiastadion von Peking in Szene.

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(Bild: KMM)



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