Knalleffekt beim OSV

Präsident Meidlinger und seine Ehefrau treten ab

Sport
04.08.2013 20:38
Der Dauerkonflikt zwischen Dinko Jukic und dem österreichischen Schwimmverband hat knapp elf Monate nach dem Rücktritt von Paul Schauer als OSV-Präsident weitere Folgen. Denn am Wochenende entschied sich auch sein Nachfolger Christian Meidlinger, das Amt niederzulegen. Seine von Jukic zuletzt ebenfalls heftig kritisierte Ehefrau Karin Meidlinger gab zudem ihren Rückzug von der Sektionsleitung des ASV Wien und allen ihren weiteren Funktionen im Schwimmsport bekannt.

Christian Meidlinger meldete sich am Sonntagabend aus Brasilien, wo er derzeit auf Geschäftsreise ist, und bestätigte seinen Rücktritt. Die Entscheidung sei aus "familiären Gründen gefallen", erklärte er.

Ein Nachfolger wird wohl am 6. September beim außerordentlichen Verbandstag gewählt werden. Erste Weichen dafür könnten am Montag gestellt werden. "Wir treffen uns in Wien zu einer Sitzung", so Peter Putzgruber, steirischer Verbandpräsident und einer von drei OSV-Vizepräsidenten. OSV-General Thomas Gangel bestätigte, dass die Sitzung stattfinden werde.

Nachfolger des unglücklichen Paul Schauer
Meidlinger war am späten Abend des 14. September 2012, also am Tag nach dem ebenso von Jukic "mitverschuldeten" Rücktritt von Paul Schauer, als Kandidat des OSV präsentiert worden - als Gegenkandidat des Wirtschaftsmannes David Ungar-Klein. Am 15. September wurde Meidlinger beim Verbandstag in Linz bei drei Enthaltungen mit 104 zu 32 Stimmen klar gewählt. Elf Tage später legte Meidlinger wie geplant seine Funktion als Präsident des Wiener Landesverbandes zurück.

Den seit Mai 2012 schwelenden Disput mit Jukic bekam Meidlinger fortan nicht in den Griff. Jukic ist aus Protest gegen den Verband seit dem Olympia-Semifinale am 2. August 2012 über 100 Meter Delfin außer an einem März-Wochenende bei einem Meeting in Trnava nicht mehr wettkampfmäßig geschwommen. Und das, obwohl seine vom Linzer Verbandstag bestätigte Sperre Ende November per Einstweiliger Verfügung und im März in erster Instanz aufgehoben wurde. Die Berufung des OSV in dieser Causa läuft zwar, der Verband hat vor Gericht in den vergangenen Monaten aber weitere Pleiten hinnehmen müssen. Die Kritik am OSV kam daher auch von anderer Seite auf.

Jukic mit heftiger Kritik an Verband und Präsidenten-Gattin
Jukic hatte den Verzicht auf ein WM-Antreten damit begründet, dass ihm der Verband jegliche staatliche Unterstützung gestrichen habe, er wolle dem OSV mit seinen Ergebnissen daher keine Fördermittel zukommen lassen. Darüber hinaus griff Jukic u.a. Meidlingers Ehefrau Karin Meidlinger an. Diese hatte in Barcelona eine WM-Akkreditierung als "Support Staff" bekommen, wogegen Trainer nicht akkreditiert worden waren. Christian Meidlinger legte daraufhin Jukic u.a. den Verbandsaustritt nahe.

Schon am vergangenen Dienstag hatte sich Karin Meidlinger in ihrer Funktion als Leiterin der Sektion Schwimmen des Klubs ASV Wien auf der Homepage des Vereins gewehrt, Jukic scharf angegriffen und ihre WM-Akkreditierung als Notwendigkeit dargestellt. Sonst hätte sie sinngemäß nicht mit ihrem Mann essen, mit ihm im Bus fahren und nicht neben ihm auf der Zuschauertribüne sitzen können.

"Täuschung, Verrat, Hintergehung, Verleumdung, Hass"
Hinter vorgehaltener Hand sorgte das bei vielen namhaften Personen für Unverständnis und Kritik an der Funktionärin. Diese zog am Sonntag die Konsequenzen und gab den Rückzug von allen ihren Funktionen im Schwimmsport bekannt. "Täuschung, Verrat, Hintergehung, Verleumdung und Hass. Treffen einen diese Begriffe persönlich und in geballter Form - fehlt oftmals die Luft - um nochmals aufzustehen", führte Karin Meidlinger aus.

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(Bild: KMM)



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