Straff muss sein

Ford Kuga: Der Dynamiker unter den Kompakt-SUVs

Motor
14.08.2013 10:11
Vielleicht ist ein Benzinmotor ein bisschen untypisch für ein Kompakt-SUV, aber irgendwie wollte ich nicht schon wieder einen der vielen mehr oder weniger perfekten und vernünftigen Diesel-Crossover fahren. Also bat ich die Herrschaften von Ford um einen Kuga, dessen Motor mit Vornamen Otto heißt. Und gut war's!
(Bild: kmm)

Man muss vorausschicken, dass ein Ford generell ein Auto ist, das auf Fahrspaß ausgelegt ist. Und so wird in dieser Fahrzeugklasse nicht leicht eines zu finden sein, das über ein so angenehm straffes und doch komfortables Fahrwerk verfügt. Mit der gefühlsechten Lenkung zieht man herrlich ums Eck, ohne dass sich viel zur Seite neigt, während das Lenkrad Händen und Augen schmeichelt (abgesehen vom fremdkörprigen Tempomatregler).

Für die Kraftübertragung habe ich auf dem manuellen Sechsganggetriebe bestanden. Nicht weil das Doppelkupplungsgetriebe etwa schlecht wäre, sondern weil mir nicht taugt, wie die manuelle Eingriffsmöglichkeit gelöst wurde. Und auch diese Entscheidung war richtig: Der Schalthebel flutscht butterweich durch die Gassen. Das Auto an sich tut das auch, aber wie beschrieben eben nicht butterweich.

Kraftvoller, leiser Antrieb
Es fühlt sich alles sehr souverän an, dazu passt auch der sonore, aber sehr leise Motorsound sehr gut. Zwar stand das ursprünglich geplante Top-Triebwerk mit 182 PS nicht zur Verfügung, doch die Enttäuschung über die 150-PS-Alternative währte nur kurz: Das Ding ist richtig spritzig, und zwar sogar noch mehr als der große Bruder. Warum? Ganz einfach: Der Große hat generell Allradantrieb, der Kleine Frontantrieb. Macht einen Gewichtsunterschied von 112 kg, der Fronttriebler wiegt 1.505 kg. Außerdem sind beide mit 240 Nm bei 1.600 Nm das gleiche maximale Drehmoment abzuliefern imstande. Macht in Zahlen 0-100=9,7 zu 9,9 zugunsten des schwächer motorisierten. Und gefühlsmäßig geht es richtig kraftvoll zur Sache.

Hier kann ich nicht mal über die Start-Stopp-Automatik meckern, die spricht richtig schnell an. Beim Verbrauch mag man sich vielleicht einen Diesel wünschen, aber 9,0 Liter Testschnitt ist es mir wert.

Ebenso vorbildlich ist das Armaturenbrett: Es ist sicher eines der schönsten und praktischsten im Umfeld. Nicht nur wegen der herrlichen blauen Zeiger, sondern vor allem wegen der genialen Viereranzeige aus Fahrtstrecke, Momentanverbrauch, Durchschnittsverbrauch und Reichweite zwischen Tacho und Drehzahlmesser, und das gestochen scharf. Da sehe ich gerne über die Knopferllandschaft auf der Mittelkonsole hinweg, und darüber, dass das zentrale Display zu klein, wenn auch grafisch schön und gut abzulesen ist.

Platz ist jede Menge, auf allen Plätzen wie auch im Kofferraum (481/1.653 Liter), der sich gegen Aufpreis (800 Euro) per Fußkick öffnen lässt – nur treffen darf man ihn nicht. Insgesamt kommt der Testwagen mit Extras im Wert von gut 6.000 Euro auf 33 gut angelegte Tausender. Da ist auch das Fahrerassistenzpaket dabei, das eine ganze Palette unter anderem mit Active City Stop, Spurhalteassistent und Müdigkeitswarner enthält.

Dass der Ford Kuga in seinem Herzen durchaus Feuer im Auspuff hat, habe ich nachts in einer Autobahnauffahrt erlebt: Ohne mein Zutun hat der Fernlichtassistent den vor mir Fahrenden zur Eile angetrieben. Wahrscheinlich hat er nicht gecheckt, dass ich gerade nicht auf der Überholspur unterwegs war. Doch das werden die Assistenten sicher auch noch irgendwann beherrschen.

Warum?

  • Eines der fahraktivsten Kompakt-SUVs
  • Toller Heckklappen-Kick-Trick

Warum nicht?

  • Mit Doppelkupplungsautomatik wird per Kippschalter am Wählhebel manuell geschaltet

Oder vielleicht …

… VW Tiguan, Kia Sportage, Hyundai ix35, Nissan Qashqai, BMW X1

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(Bild: kmm)



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