Vizekanzler vs. Bures

Pensionsalter der Frauen anheben? Koalition streitet

Österreich
20.07.2013 17:00
Zwei Monate vor der Nationalratswahl ist zwischen SPÖ und ÖVP ein weiterer Streit entbrannt: Die Regierung wärmt den Konflikt um die vorzeitige Anhebung des Pensionsalters für Frauen auf. Vizekanzler Michael Spindelegger will die Forderung, dass Frauen bereits ab 2014 länger arbeiten sollen, in den kommenden Koalitionsverhandlungen einbringen. "Das ist eine Verhöhnung", schäumt SPÖ-Ministerin Doris Bures.

Am Rande der Bregenzer Festspiele erneuerte Spindelegger die immer wiederkehrende ÖVP-Forderung nach einer vorzeitigen Anhebung des Frauenpensionsalters. Dieses solle bereits ab 2014 an jenes der Männer angepasst werden. Die derzeit geltende Verfassungsregelung sieht vor, dass die Angleichung von 60 auf 65 Jahre erst ab dem Jahr 2024 geschieht, und zwar in Halbjahresschritten bis 2033.

Bures empört: "Eine gewisse Verhöhnung"
Verkehrsministerin Bures reagiert empört auf den neuerlichen Vorstoß des Koalitionspartners. "Entweder kennt der Vizekanzler die Lebenssituation von berufstätigen Frauen im Alter von 50 plus nicht, oder er negiert sie", so Bures. Die ÖVP-Offensive für längeres Arbeiten sei abgehoben und eine "gewisse Verhöhnung" der Frauen in der betroffenen Altersgruppe.

Bures wirft Spindelegger auch vor, die Realität auf dem Arbeitsmarkt zu ignorieren: "Schon jetzt geht jede zweite Frau, die älter als 50 Jahre ist, aus der Arbeitslosigkeit in die Pension", betont die Ministerin im Gespräch mit der "Krone".

Der Ankündigung von Spindelegger, die Forderung in den kommenden Koalitionsverhandlungen einbringen zu wollen, erteilt Bures eine ganz klare Absage: "Mit uns wird es sicher keine vorgezogene Anhebung des Pensionsantrittsalters geben."

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