Angriffe nehmen zu

Pro Jahr gibt es weltweit bis zu 100 Hai-Attacken

Wissenschaft
09.07.2013 15:10
Im vergangenen Jahrzehnt sind deutlich mehr Hai-Attacken auf Menschen verzeichnet worden als je zuvor. Das geht aus Daten des International Shark Attack File (ISAF) der Universität Florida hervor, die am Dienstag vom deutschen Agrar-Informationsportal Proplanta publiziert wurden. Die Gesamtzahl der jährlichen Hai-Angriffe weltweit wird auf rund 70 bis 100 mit etwa fünf bis 15 Todesfällen geschätzt.

In den Jahren von 2000 bis 2010 sind laut den Daten 654 verbriefte, unprovozierte Angriffe registriert worden. Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich darüber liegen, da nicht alle Vorkommnisse statistisch erfasst werden. In früheren Dekaden waren noch jeweils unter 100 Hai-Attacken pro Jahrzehnt bekannt geworden. Die starke Zunahme sei zum einen darauf zurückzuführen, dass früher die Möglichkeiten der Erfassung geringer waren. Zum anderen sei der Tourismus an den Stränden "vielerorts geradezu explodiert", was ebenfalls zum Anstieg beigetragen habe.

Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1580 bis 2012 sind 2.569 Hai-Attacken gelistet, davon 484 mit Todesfolge. 2001 bis 2012 ereigneten sich laut ISAF-Datenbank weltweit 812 Hai-Unfälle. Aus Florida wurden davon 271 gemeldet, Australien zählte 141 Attacken, Hawaii 52, Südafrika 47 und Kalifornien 38.

Hai-Attacken im Mittelmeer äußerst selten
Die meisten Angriffe ereignen sich im Pazifik, im Mittelmeer sind sie äußerst selten. In Europa wurden seit 1847 nur insgesamt 35 Attacken gemeldet, der jüngste der 18 tödlichen Hai-Unfälle ereignete sich 1984 in Griechenland. Dem Weißen Hai (Bild) werden laut ISAF von 1907 bis 2011 in der Mittelmeerregion 22 Attacken zugeschrieben, davon zehn mit tödlichem Ausgang.

Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines tödlichen Hai-Angriffs zu werden, ist aber trotzdem sehr gering: Das Risiko, vom Blitz erschlagen zu werden, ist 76-fach höher, letale Hundebisse sind 26 Mal häufiger als tödliche Hai-Bisse.

Haie durch Menschen mehr bedroht als umgekehrt
Generell droht Haien immer noch deutlich mehr Gefahr durch den Menschen als umgekehrt. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO werden jährlich rund 700.000 bis 800.000 Tonnen Knorpelfische gefangen. Das entspricht 70 bis 100 Millionen Tieren, von denen etwa 60 Prozent Haie und 40 Prozent Rochen sind. Über die Hälfte der Menge werde als Abfall wieder ins Meer geworfen - entweder als Beifang oder es werden nur die Flossen oder Zähne der Tiere verarbeitet.

Zahlreiche Haie sind gefährdet und stehen unter strengem Schutz. Weltweit sind rund 500 Arten bekannt, nur etwa zehn bis 15 davon können Menschen gefährlich werden.

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