Ende einer Ära

Aus, das war’s: Das ist das letzte BMW-M3-Coupé

Motor
08.07.2013 10:30
Das war's, aus und vorbei für den BMW M3. Das reimt sich, und was sich reimt, war in dem Fall gut. Das letzte der 420 PS starken Münchner Coupés hat das Band verlassen. Noch bis September 2013 wird das vom selben V8-Hochdrehzahlmotor angetriebene BMW M3 Cabrio gefertigt – dann ist es endgültig vorbei mit dem M3 als Coupé und Cabrio. Der Nachfolger wird M4 heißen, die Limousinenversion weiterhin M3.
(Bild: kmm)

Einen schöneren Abschied hätte sich das BMW M3 Coupé kaum wünschen können. Gleich in der ersten Saison nach der Rückkehr in die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) konnte das BMW M3 Coupé den Titel erringen. Auch in der laufenden Saison sieht es gut aus.

Produziert wurde der BMW M3 der vierten Generation im BMW Werk Regensburg gemeinsam mit der Limousine, dem Coupé und dem Cabrio der BMW 3er Reihe. Die Montage seines V8-Triebwerks erfolgte im BMW Motorenwerk in München. Spezielle Produktionsverfahren im sogenannten Sondermotorenbau sicherten dabei die hohe Qualität und Zuverlässigkeit des Hochleistungsantriebs. Allein das 2007 vorgestellte BMW M3 Coupé, das als Basis für den erfolgreichen M3-Tourenwagen dient, wurde in mehr als 40 000 Exemplaren produziert, weitere knapp 10 000 Einheiten entfielen auf die BMW M3 Limousine. Vom BMW M3 Cabrio wurden bislang knapp 16 000 Stück gefertigt.

Wichtigste Gemeinsamkeit der drei Karosserievarianten ist die unmittelbar aus dem Rennsport abgeleitete Antriebs- und Fahrwerkstechnik, wie es bei BMW heißt. Der 4,0 Liter große V8-Motor erzeugt eine Höchstleistung von 420 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Seine Höchstdrehzahl erreicht das Triebwerk bei 8 400/min. Ebenso wie das Hochdrehzahlkonzept wurden auch zahlreiche Konstruktionsdetails wie die elektronisch gesteuerten Einzeldrosselklappen, die Ionenstrom-Klopfregelung und die dynamikoptimierte Ölversorgung unmittelbar aus dem Rennsport abgeleitet. Neben dem spontanen Ansprechverhalten ist die vehemente und bis in hohe Lastbereiche gleichmäßig anhaltende Kraftentfaltung das charakteristische Merkmal des exklusiv für den BMW M3 entwickelten Saugmotors. Fünfmal in Folge gewann der Motor des BMW M3 den International Engine of the Year Award in der Hubraumklasse zwischen 3,0 und 4,0 Litern.

Ein speziell entwickeltes Leichtbaufahrwerk mit einer über ein Aluminium-Schubfeld an die Karosserie angebundenen Vorderachse, einer Fünflenker-Hinterachse mit Rohrstabilisator sowie geschmiedeten Aluminium-Achslenkern und die Variable M Differenzialsperre sorgen für sportliche Fahreigenschaften. Serienmäßig wurde der BMW M3 mit einer Hochleistungsbremsanlage in Compound-Bauweise, auf Wunsch zudem mit der in drei Modi abstimmbaren Elektronischen Dämpfer Control ausgestattet. Für den BMW M3 der vierten Generation wurde das M DKG Drivelogic eingeführt, das "erste Doppelkupplungsgetriebe für Serienfahrzeuge, das auf die spezifische Leistungscharakteristik eines Hochdrehzahlmotors ausgerichtet wurde".

Großes Thema: Leichtbau
Neben der Aluminium-Motorhaube und den vorderen Seitenwänden aus Kunststoff trägt vor allem das Carbon-Dach des BMW M3 Coupé maßgeblich zur Gewichtsoptimierung im Karosseriebereich bei. Der Einsatz des High-Tech-Werkstoffs in der beim BMW M3 erzielten Größenordnung war für die BMW Group ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur industriellen Fertigung von Karosseriekomponenten aus Carbon, die für die Produktion der neuen Modelle i3 und i8 perfektioniert wurde.

M3 als Kunstobjekt
Im Laufe der rund sechsjährigen Produktionszeit entwickelten sich die USA, Großbritannien und Deutschland zu den wichtigsten Absatzmärkten für den BMW M3. Im Jahr 2010 wurde das Coupé darüber hinaus zu einem Kunstobjekt. Der US-amerikanische Künstler Jeff Koons verwandelte den Langstrecken-Rennwagen BMW M3 GT2 in das 17. Werk der BMW Art Car Serie. Das von Koons gestaltete Fahrzeug wurde Anfang Juni 2010 im Pariser Centre Pompidou enthüllt, zwei Wochen später startete es beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Der BMW M3 GT2 fügte der einzigartigen Erfolgsbilanz dieses Modells zahlreiche weitere Siege hinzu, unter anderem mit fünf Titeln in der American Le Mans Serie und einem Erfolg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Sonderauflagen des BMW M3
Zu den Highlights der Produktionslaufzeit gehörte die Fertigung exklusiver Kleinserien des BMW M3, mit denen die vom Rennsport inspirierte Charakteristik des Modells noch intensiver betont wurde. Als Klubsport-orientiertes Sondermodell mit Straßenzulassung wurde der BMW M3 GTS entwickelt, dessen V8-Motor mit einem auf 4,4 Liter erweiterten Hubraum eine Höchstleistung von 450 PS mobilisierte. Spezifische Fahrwerkskomponenten und Aerodynamik-Maßnahmen sowie ein für den Rennstreckeneinsatz konzipiertes Cockpit mit zwei Sitzplätzen machten dieses exklusive Sondermodell startklar für den Wettkampf auf der Rennstrecke und für besonders intensives M Feeling auf der Straße. 135 Exemplare des BMW M3 GTS wurden ausgeliefert.

In einer auf 67 Einheiten limitierten Auflage erschien 2011 der BMW M3 CRT (Carbon Racing Technology). Exklusiv gefertigte Leichtbaukomponenten, die 450 PS starke Ausführung des V8-Motors und eine modifizierte Fahrwerkstechnik verhalfen diesem auf der BMW M3 Limousine basierenden und von der Manufaktur der BMW M GmbH gefertigten Modell zu einem außergewöhnlich exakt ausbalancierten Fahrverhalten. Beim BMW M3 CRT wurde ein innovatives Fertigungsverfahren für carbonfaserverstärkten Kunststoff (CFK) eingesetzt. Seine Motorhaube besteht aus zwei CFK-Schalen, die eine Aramidwabe umschließen. Sie erreicht den Festigkeitsgrad eines herkömmlichen Stahlbauteils bei einem auf rund ein Viertel reduzierten Gewicht. Die Sitzschalen des BMW M3 CRT wurden aus zwei eine Recyclingpapierwabe umgebenden CFK-Schichten gefertigt. Zusätzlich wurde im Sichtbereich eine in herkömmlicher Produktionstechnik hergestellte Carbon-Schicht aufgebracht. Ein Heckspoiler und ein in die Frontschürze integriertes Luftleitelement aus CFK komplettierten die exklusiven Leichtbauumfänge des BMW M3 CRT.

Den Dreifach-Erfolg beim DTM-Comeback – Rang eins in der Fahrer-, der Team- und der Herstellerwertung wurden mit dem BMW M3 errungen – feierte die BMW M GmbH mit einer limitierten Sonderserie. Von der BMW M3 DTM Champion Edition liefen exakt 54 Exemplare vom Band – je eines für jeden seit 1987 bis 2012 in der DTM erzielten Rennsieg.

Im Herbst 2013 kommt das 4er-Coupé auf den Markt – der BMW M4 folgt 2014. Der erste BMW M3 (Baureihe E30) wurde 1986 gebaut und war zunächst nur als Zweitürer erhältlich – wurde aber nicht als Coupé bezeichnet. Sein Vierzylindermotor leistete 195 bis 220 PS.

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(Bild: kmm)



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