"Nicht USA schaden"

Russland: Snowden will Asyl – Putin stellt Bedingungen

Ausland
01.07.2013 21:00
Wie am Montag bekannt wurde, hat der flüchtige US-Whistleblower Edward Snowden am Sonntag um Asyl in Russland angesucht. Präsident Wladimir Putin will ihm dieses nun gewähren - unter bestimmten Bedingungen. Falls Snowden in Russland bleiben wolle, gebe es nur "eine Bedingung", sagte Putin: "Er muss seine Tätigkeit einstellen, die darauf abzielt, unseren amerikanischen Partnern zu schaden."

Am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr habe die Snowden begleitende WikiLeaks-Anwältin Sarah Harrison den Asylantrag Snowdens bei der Konsularabteilung des Flughafens abgegeben, sagte der russische Konsularbeamte Kim Schewtschenko am Montag am Moskauer Flughafen.

Die Chancen Snowdens, tatsächlich Asyl in Russland zu bekommen, scheinen jedoch vor dem Hintergrund weiterer Äußerungen Putins eher gering. Der 30-Jährige betrachte sich als "Verteidiger der Menschenrechte", so der Präsident. Daher habe er "offenbar nicht die Absicht", das Aufdecken von Geheimnissen einzustellen. Aus diesem Grunde werde Snowden genötigt sein, "ein Land auszuwählen, in das er gehen will", sagte Putin, der den Ex-Geheimdienstler mit dem sowjetischen Dissidenten Andrej Sacharow verglich.

Auslieferung als Gegenleistung für russische Häftlinge?
Zudem wies Putin darauf hin, dass Russland in der Vergangenheit zwar niemanden ausgeliefert, jedoch sehr wohl Ausländer gegen "gefangene russische Agenten" ausgetauscht habe. Eine Aussage, die der Leiter des Moskauer Carnegie-Zentrums, Dmitri Trenin, als Hinweis auf einen möglichen Austausch Snowdens gegen die beiden in den USA verurteilten Russen Viktor Bout und Konstantin Jaroschenko interpretiert.

Verhandelt werden könnte solch ein Austausch von der US-Bundespolizei FBI und dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB. Auf Wunsch Putins sowie des US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama stünden die Direktoren der Sicherheitsbehörden gegenwärtig in ständigem Kontakt, erklärte der Vorsitzende des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Montag dem Fernsehsender Russia 24.

Snowden hatte vor einigen Wochen groß angelegte Spionageprogramme von Geheimdiensten in den USA und Großbritannien publik gemacht, nachdem er sich von seinem Arbeitsplatz in Hawaii abgesetzt hatte. Der IT-Spezialist hält sich seit dem 23. Juni im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo auf.

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