"Zwischenmenschliche Fähigkeiten sind der Schlüssel zum Erfolg in der Arbeit und auch zu Hause", sagt Hoque. Wie man auftrete und wie man anderen seine Gefühle vermittle, definiere den Menschen. Allerdings gebe es nicht viele Mittel, um diese zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu trainieren. Die Software "My Automated Conversation Coach (MACH)" soll jetzt Abhilfe schaffen, indem sie dem Benutzer so etwas wie Konversations-Trockenübungen anbietet.
User spricht mit einer Computeranimation
Der MACH-User trainiert mit einem computeranimierten Gesicht. Die Software, die auf jedem handelsüblichen Laptop laufen soll, analysiert einem Bericht der britischen IT-Website "The Register" zufolge nicht nur das vom Trainierenden Gesprochene, sondern auch dessen Gesichtsausdruck und Augenbewegungen, und reagiert angemessen darauf.
Das virtuelle Gegenüber kann so realistisch auf das Gesagte reagieren und beispielsweise nicken oder lächeln, während der Trainierende eine Frage stellt oder etwas erzählt.
Hoque testete MACH an 90 Studenten
Um zu erproben, ob die Software zum Konversationstraining tatsächlich einen Vorteil bringt, wurde sie an einer Gruppe von 90 Studenten getestet, die jeweils zwei Bewerbungsgespräche mit Karriereberatern des MIT führen mussten – eines vor und eines nach dem Bewerbungstraining.
Die Studenten wurden in drei Gruppen unterteilt, wobei die erste Gruppe sich nur mit Trainingsvideos auf das Gespräch vorbereitete, während Gruppe zwei auf die MACH-Software zur Vorbereitung setzte. Die dritte Gruppe nutzte eine Kombination aus MACH-Training und der kommentierten Analyse von Videoaufzeichnungen ihrer Bewerbungstrainings, wobei Faktoren wie Augenkontakt, Stimmlage und die Nutzung von Füllwörtern berücksichtigt wurden.
Ergebnis: MACH-Training kann zu Besserung beitragen
Das Ergebnis: Jene Probanden, die sich sowohl mit der MACH-Software als auch durch die Videoanalyse ihrer ersten Bewerbungsgespräche auf die Interviews vorbereiteten, schnitten am besten bei den Bewerbungsgesprächen ab. Auf seiner Projektwebsite zeigt Hoque einige Vorher-Nachher-Beispiele.
Hoque zufolge ist das Training mit der MACH-Software vor allem deshalb effektiv, weil das Computerprogramm kompromisslos ehrlich sei. "Es ist einfacher, die brutale Wahrheit von der Software erzählen zu lassen, weil sie objektiv ist", sagt der Wissenschaftler. Bei Personen, die etwa am Asperger-Syndrom leiden und deshalb Schwächen in den Bereichen Kommunikation und soziale Interaktion haben, könnte die Software zu einer Besserung führen, ist Hoque überzeugt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.