Hochwasser-Kampf

D: Schiffe versenken gegen die Flut

Ausland
16.06.2013 13:27
Versenken von Schiffen und Deichsprengungen: Mit ungewöhnlichen Mitteln haben die Einsatzkräfte in den Hochwassergebieten in Deutschland am Wochenende gegen die Fluten gekämpft. Zwar sind die Pegelstände mittlerweile rückläufig, dennoch rechnen die Behörden in mehreren ostdeutschen Orten erst für den Verlauf der kommenden Woche mit einer Entspannung der Lage.

In Fischbeck in Sachsen-Anhalt wurden am Samstag zwei Lastkähne in der Elbe versenkt, um ein 90 Meter großes Loch im Damm zu stopfen (Bild). Die Lücke schrumpfte dadurch auf einen Durchfluss von 20 Metern. "Wir werten das als echten Erfolg. Das hat noch nie jemand versucht", sagte der Leiter des Landeskommandos Sachsen-Anhalt. Tagelang waren riesige Wassermengen ins Umland geflossen.

Ein dritter Lastkahn soll den gebrochenen Deich endgültig schließen. Er werde jedoch nicht wie die beiden anderen Kähne gesprengt und versenkt, sondern vor den etwa 20 Meter breiten noch verbliebenen Durchfluss geschoben, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs der Landesregierung am Sonntag. Zusätzlich soll die Lücke mit Schiffscontainern geschlossen werden. Die Bundeswehr warf auch riesige Sandsäcke und Betonteile von Hubschraubern aus ins Wasser (Bild 2). Weiter flussaufwärts in Havelberg versuchten die Einsatzkräfte, die Wassermassen der Elbe in die Havel umzuleiten (siehe Video in der Infobox).

Deich an der Saale gesprengt, um Wasser ablaufen zu lassen
Weiter südlich versuchten Einsatzkräfte unterdessen, eine Lücke im Deich zu vergrößern, um den Abfluss aus überfluteten Gebieten zu beschleunigen. In den Saale-Deich bei Breitenhagen (Bild 3) wurde am Samstag eine Lücke gesprengt, für Sonntag ist eine zweite Sprengunng geplant, teilte der Krisenstab in Magdeburg mit. Das Wasser könne so schneller aus den überschwemmten Gebieten zurück in den Fluss laufen. Die erste Sprengung sei zwar ein Erfolg gewesen, doch wegen des sandigen Bodens habe das explosive Material nicht tief genug eindringen können.

Pegel gehen langsam zurück
Allgemein entspannte sich die Hochwasserlage langsam. Der Elbe-Pegelstand im brandenburgischen Wittenberge erreichte Sonntag früh einen Wert von 6,91 Metern. Beim historischen Höchststand vor einer Woche lag der Wert bei 7,85 Metern. Auch die Pegelstände der Flüsse in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gehen allmählich zurück. Tausende Helfer sind noch immer im Einsatz.

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