Zwölf Festnahmen

Bande verkauft Drogen um rund 1,3 Millionen Euro

Österreich
12.06.2013 13:31
Eine Bande, die Drogen im Schwarzmarktwert von etwa 1,3 Millionen Euro verkauft haben soll, haben Fahnder des Bezirkspolizeikommandos Neusiedl am See aus dem Verkehr gezogen. 23 Kilogramm Mephedron (MMC) und etwa 35 Kilogramm Cannabisblüten wurden von zwölf Verdächtigen an zahlreiche Abnehmer in Ostösterreich weitergegeben. Für die Bandenmitglieder klickten die Handschellen. Acht von ihnen sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.

Kriminalisten hatten die Gruppe - sechs Burgenländer, zwei Wiener und drei Niederösterreicher sowie ein Serbe im Alter von 24 bis 61 Jahren - seit Monaten im Visier. Die Drogen kamen zum Großteil aus Ungarn, das Cannabis wurde aber auch im Eigenanbau erzeugt, schilderte Ermittler Martin Tonweber.

Für die Produktion der Cannabisblüten, die in einer "höchst professionell geführten" Indooranlage (Bild) in Donnerskirchen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung erfolgte, sollen zwei Bandenmitglieder verantwortlich gewesen sein. Insgesamt 41 Cannabispflanzen wurden in einem Einfamilienhaus gepflegt.

Schmuggelfahrten nach Ungarn
Ein 61-Jähriger aus dem Bezirk Neusiedl am See steht im Verdacht, mit seinem Pkw mehrere Schmuggelfahrten nach Ungarn durchgeführt zu haben. Über den Grenzübergang Pamhagen soll er zusätzlich Cannabis nach Österreich, das in sogenannten Ölkübeln an Abnehmer weitergegeben wurde, gebracht haben.

"Das Mephedron ließ sich die Tätergruppe direkt in eine Wohnung nach Wien liefern", schilderte Tonweber. Dort wurde es "gebunkert", abgepackt und weiterverkauft. Bei Hausdurchsuchungen wurden kiloweise Cannabis sowie MMC und psychotrope Pilze sichergestellt.

Acht Verdächtige verhaftet
Die Bande soll zudem für mehrere Einbrüche verantwortlich sein. So wurde im Bezirk Neusiedl am See mehrmals aus Einfamilienhäusern Schmuck gestohlen. Dieser dürfte dann in Juweliergeschäften zu Geld gemacht worden sein, um damit Drogen zu kaufen.

Die acht Verhafteten wurden in die Justizanstalten Eisenstadt, Wien-Josefstadt und Korneuburg eingeliefert. Vier Komplizen, die eine untergeordnete Rolle gespielt hätten und weitere Drogenabnehmer wurden angezeigt, berichtete Tonweber.

"Wir müssen in die Strukturen hinein"
Christian Stella, stellvertretender Landespolizeidirektor, zeigte sich über den Ermittlungserfolg erfreut. Die Repression sei in der Anti-Drogenstrategie des Innenministeriums ein wichtiger Faktor. "Wenn wir die Banden zerschlagen, dann wissen wir, dass die relativ lang brauchen, um wieder eine Struktur aufzubauen." Der einzelne Dealer sei relativ rasch ersetzt. Mit der Zerstörung der logistischen Zentren erreiche man hingegen eine Nachhaltigkeit: "Das heißt, wir müssen unbedingt in die Strukturen hinein."

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