Montag, 10 Uhr Vormittag, im Geißbockheim in Köln, dem Sportzentrum des hauseigenen FC: Trainingsauftakt des deutschen Zweitligisten. Bis auf die diversen Nationalteamspieler war die Mannschaft vollzählig – nur Dutzende Trainingskiebitze fragten sich: "Wo steht er, der Peter?" Alles wartet in Köln auf den neuen Trainer – der den Namen Peter Stöger tragen soll. Die erste Laufeinheit in der Franz-Kremer-Allee leitete Tormanntrainer Alexander Bade, während der Kölner Vorstand stundenlang über einem neuen Offert an die Wiener Austria brütete. Die Stimmung war angespannt.
"Gibt es denn überhaupt keinen Anstand mehr im Fußball?"
Das sieht man allein am Gefühlsausbruch von Vizepräsident und Tormann-Legende Toni Schumacher. Der appellierte an das Ehrgefühl der Austria: "Gibt es denn überhaupt keinen Anstand mehr im Fußball? Stöger hat sich einst selbst aus dem Vertrag mit Wiener Neustadt rausgekauft. Da ist es jetzt eine Frage der Ehre, ihn gehen zu lassen." Der Umstand, dass Stöger mit Unterstützung der Austria von Wiener Neustadt losgeeist wurde, sei nun einmal dahingestellt.
Finanzvorstand Markus Kraetschmer stellte klar: "Köln muss sich finanziell noch entscheidend bewegen." Kolportiert werden um die 600.000 Euro. So viel hat der letzte Köln-Coach Holger Stanislawski gekostet. Bisher soll die Austria das Doppelte verlangen.
Diesmal erste Wahl, nicht wie in Bremen
Stöger sitzt indes auf glühenden Kohlen. Der Dienstag ist der Tag X, dann soll der Wechsel an den Rhein fixiert werden. Die Frage, warum er und die Austria ein Angebot von Bundesligist Bremen sofort ablehnten, mit einem deutschen Zweitligisten aber verhandeln, kommentierte er so: "Das stimmt nicht. Bei Bremen stand ich auf einer Liste, aber ich bekam nie ein Angebot." Bei Köln ist Stöger nach Absage von Mike Büskens und Roger Schmidt erste Wahl, er soll am Mittwoch präsentiert werden.
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