Indirekter Effekt

Forelle bedroht die jungen Hirsche im Yellowstone-Park

Wissenschaft
15.05.2013 01:01
Ein Umbruch bei Forellen im amerikanischen Yellowstone-See bedroht den Hirschnachwuchs. Schuld ist ein indirekter Effekt: Nach dem Wegfall einer ihrer Hauptnahrungsquellen konzentrieren sich Grizzlybären verstärkt auf junge Wapitis, eine nordamerikanische Hirschart, berichten US-Biologen.

Die im Yellowstone-See heimische Cutthroat-Forelle (Bild) sei bis Ende der 1980er-Jahre ein wichtiger Fett- und Energielieferant für die Bären gewesen, schreibt ein Team um Arthur Middleton von der Universität von Wyoming in Laramie in den "Proceedings B" der britischen Royal Society.

Seitdem wurde diese nach Angaben der Forscher jedoch zunehmend von der eingewanderten amerikanischen Seeforelle verdrängt, die auch die Jungen ihrer Konkurrenten frisst. In vielen Zuläufen des Sees, in die die Cutthroat-Forelle früher zum Laichen aufstieg, ist ihre Zahl demnach inzwischen bis auf ein Zehntel gefallen. Die Seeforelle schwimmt dagegen nicht in die Bäche, sondern legt ihre Eier am Seegrund ab.

Grizzlybären stellten Ernährung um
In der Folge haben die Grizzly-Bären ihre Ernährung umgestellt. Wie Spuren und andere Analysen zeigen, jagten sie in den vergangenen Jahren vermehrt junge Wapitis. Dadurch ist deren Zahl bereits zwischen vier und 16 Prozent zurückgegangen. Auf die gesamte Wapitipopulation führte dies zu einem Rückgang von zwei bis elf Prozent.

Die Verschiebung des Nahrungsspektrums der Bären könnte zu einer dauerhaften Veränderung des gesamten Nahrungsnetzes im Yellowstone-Park und darüber hinaus führen, schließen die Forscher. Es zeige sich hier zudem, wie stark die meist getrennt betrachteten Ökosysteme von See und Land zusammenwirken und sich beeinflussen könnten.

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