Wahlmotive in Sbg

Finanzskandal schadete der SPÖ am meisten

Österreich
06.05.2013 07:50
Die Wähler haben bei der Salzburger Landtagswahl die Verantwortung für den Finanzskandal stärker bei der SPÖ als bei der ÖVP gesehen. Das geht aus der SORA/ISA-Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF hervor. Laut Peter Hajek von "Public Opinion Strategies" für ATV wurden vor allem die Grünen für ihre Themen gewählt, während bei den meisten anderen Parteien das Stammwähler-Motiv vorherrschte. Am häufigsten als Wunschkoalition genannt wurde Schwarz-Grün - was sich laut dem Wahlergebnis aber nicht ausgehen wird.

Laut SORA sahen 57 Prozent die Verantwortung für den Finanzskandal bei der SPÖ, 42 bei der ÖVP und 26 Prozent bei "allen Parteien im Landtag" (Mehrfachantworten waren möglich). Dies sei für das Wahlverhalten entscheidend gewesen, hieß es in der Analyse des Instituts. Wer der SPÖ die Schuld gab, wählte diese kaum und überdurchschnittlich die ÖVP. Wer die ÖVP verantwortlich sah, wählte statt dieser überdurchschnittlich die Grünen. Wer die Verantwortung bei allen sah, wählte überdurchschnittlich SPÖ.

Laut Hajek machten 49 Prozent "die Landesregierung" für den Skandal verantwortlich. Dann folgten Landeshauptfrau Gabi Burgstaller mit 38 Prozent und Ex-Finanzlandesrat David Brenner, Sektionschef Eduard Paulus und erst dahinter die SPÖ, "die Politiker" und die ÖVP. Dahinter reihten sich Monika Rathgeber und ÖVP-Landeschef Wilfried Haslauer (28 Prozent) ein.

SPÖ-Wähler wünschten Verbleib in Landesregierung
Stärkstes Wahlmotiv für die SPÖ war laut SORA der Wunsch nach dem Verbleib der Partei (82 Prozent "trifft sehr zu") bzw. Bugstallers (77 Prozent) in der Landesregierung. 2009 war noch die Kandidatin selbst mit großem Abstand wichtigstes Motiv.

Sehr ähnlich die Motive der ÖVP-Wähler: ÖVP in Landesregierung (83 Prozent) rangierte vor Interessensvertretung durch ÖVP (73 Prozent) und Wilfried Haslauer als Landeshauptmann (72 Prozent). Während das Motiv "bester Spitzenkandidat" 2009 nur von 32 Prozent der ÖVP-Wähler genannt wurde, waren es diesmal 57 Prozent.

Bei Grünen und FPÖ waren der Wunsch nach Einzug in die Landesregierung und Kontrolle die wichtigsten Motive der Wähler. Bei den Nichtwählern dominierten die Enttäuschung über bisher gewählte Parteien sowie der Finanzskandal als Verweigerungsmotiv. Die Motive der Team-Stronach-Wähler wurden wegen der geringen Gruppengröße nicht ausgewiesen.

Bei der Hajek-Befragung ist bei SPÖ, ÖVP und FPÖ "Stammwähler/vertritt meine Interessen" wichtigstes Motiv. Burgstaller schaffte es bei der SPÖ auf Platz 2 der Motive, bei der ÖVP der Finanzskandal auf Platz 3. Bei der FPÖ war der Protest drittwichtigstes Motiv, ebenso wie bei den Grünen. Diese wurden in erster Linie aber wegen ihrer Themen, Inhalte und Werte sowie für ihre Arbeit im U-Ausschuss gewählt. Das Team Stronach konnte als Wirtschaftspartei, wegen ihres Neuigkeitsfaktors und mit dem Protestmotiv punkten.

21 Prozent präferieren Schwarz-Grün
Die Grünen wollen über ein Fünftel der Salzburger in der Regierung sehen. So wurde bei Hajek - der nur Zweier-Varianten abfragte - als gewünschte Koalitionsform am häufigsten ÖVP-Grüne (mit 21 Prozent) genannt, vor SPÖ-Grüne (19 Prozent), SPÖ-ÖVP (11 Prozent), ÖVP-Freiheitliche (9 Prozent) und SPÖ-Freiheitliche (5 Prozent).

Für die SORA-Untersuchung wurden vom 2. bis zum 5. Mai 1.227 Personen (repräsentativ für die Salzburger Wahlberechtigten) telefonisch befragt, bei Hajek waren es vom 30. April bis zum 4. Mai 1.000 Salzburger über 16 Jahren.

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