Prozess gegen AEG

Zeuge: Jacksons Leibarzt Murray war hoch verschuldet

Adabei
02.05.2013 09:23
Bei dem Prozess gegen den Konzertveranstalter AEG, den die Familie des verstorbenen Michael Jackson auf Schadenersatz geklagt hat, sind neue Details rund um den Tod des "King of Pop" ans Licht gekommen. Laut einer Zeugenaussage war Jacksons Leibarzt Conrad Murray hoch verschuldet und fühlte sich damit womöglich dem extravaganten Popstar ausgeliefert. Murray war 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

Wie der Polizeiermittler Orlando Martinez am Mittwoch vor Gericht aussagte, stand Murray mit mehr als 100.000 Dollar in der Kreide. Der Ermittler berichtete von Mietschulden, nicht zurückgezahlten Ausbildungskrediten und überzogenen Kreditkarten. Der Arzt sei dadurch in einer schwierigen finanziellen Lage gewesen, sagte Martinez am dritten Prozesstag.

Murray war 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er dem "King of Pop" kurz vor dessen Tod das Narkosemittel Propofol als Einschlafhilfe verabreicht hatte. Der Jackson-Clan wirft AEG unter anderem vor, sich bei der Einstellung Murrays der Fahrlässigkeit schuldig gemacht zu haben.

Schadenersatz in Milliardenhöhe gefordert
Berichten zufolge fordert Jacksons Mutter Katherine stellvertretend für seine Kinder Prince, Paris und Blanket Schadenersatz in Höhe von mehreren Milliarden Dollar von dem Konzertveranstalter. In den Gerichtsakten wird allerdings keine Summe genannt. Die Angehörigen werfen AEG vor, zu großen Druck auf den Sänger ausgeübt zu haben. Vor allem unter dem Druck eines "harten Zeitplans" habe sich sein Zustand verschlimmert, zitierte die "Los Angeles Times" den Anwalt der Familie Jackson. AEG wollte im Musikgeschäft unbedingt die Nummer eins werden, daher hätten sie Jackson rücksichtslos angetrieben, sagte Brain Panish.

AEG-Anwalt Marvin Putnam konterte, dass der Sänger hoch verschuldet gewesen sei und selbst auf die Konzertreihe gedrängt habe. Jackson habe auch Murray als Leibarzt ausgewählt. "Wir werden einige hässliche Sachen zeigen", warnte Putnam mit Blick auf das Privatleben des Stars

Musiker und Promis auf der Zeugenliste
Der am Montag in Los Angeles begonnene Zivilprozess dürfte sich über mehrere Monate hinziehen. AEG hatte damals die für Sommer 2009 geplanten Comeback-Konzerte Jacksons organisiert. Auf der Zeugenliste stehen unter anderem Jacksons Ex-Frau Lisa Marie Presley sowie andere Sänger wie Prince und Diana Ross. Zudem sollen Ärzte, frühere Mitarbeiter des Popstars und Manager aus der Plattenindustrie aussagen. Mit Spannung wird auch der mögliche Auftritt von Jacksons älteren Kindern Prince (16) und Paris (14) erwartet.

Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren auf seinem Anwesen in Los Angeles an einer Überdosis Propofol gestorben. Der Popstar bereitete sich zu diesem Zeitpunkt auf seine Comeback-Konzertreihe vor und litt unter chronischer Schlaflosigkeit.

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(Bild: kmm)



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