Für Neustart

Kodak trennt sich von legendärem Fotofilm-Geschäft

Elektronik
30.04.2013 08:19
Der insolvente Fotopionier Kodak kappt seine Wurzeln, um einen Neustart zu ermöglichen: Der US-Konzern überträgt sein traditionsreiches Filmgeschäft an den Pensionsfonds für seine britischen Mitarbeiter. Im Gegenzug verzichte der Fonds auf Ansprüche gegenüber Kodak in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro), wie Kodak am Montag am Firmensitz in Rochester im US-Bundesstaat New York mitteilte.

Kodak ist in den vergangenen Monaten unter anderem schon aus der Produktion von Diafilmen, Kameras und Druckern für den Privatgebrauch ausgestiegen. Die Fotofilme für Papierabzüge hatte das Management zusammen mit anderen Sparten im August zum Verkauf gestellt, war sie aber noch nicht losgeworden.

Kodak schlage jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe, erklärte Firmenchef Antonio Perez. Der britische Pensionsfonds war der größte Gläubiger des Unternehmens. Er übernimmt zusammen mit dem Filmgeschäft weitere Zweige und zahlt Kodak noch Millionen.

Das Filmgeschäft war früher eine Goldgrube und ließ Kodak zu einem der größten und bekanntesten US-Konzerne aufsteigen. Doch mit dem Vormarsch der Digitalfotografie brachen die Verkäufe ein. Anfang 2012 rutschte der Konzern in die Insolvenz. Bei der Sanierung blieben Tausende Jobs auf der Strecke. Bis zuletzt fielen hohe Verluste an.

Erstmals wieder Gewinn gelungen
Im ersten Quartal ist Kodak nun erstmals wieder ein Gewinn gelungen. Nach einem Verlust von 366 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum verdiente der Konzern 283 Millionen Dollar. Der Umsatz schrumpfte gleichzeitig weiter um neun Prozent auf 849 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Kodak hatte nach einem langen Ringen im Dezember seine Digitalfoto-Patente für gut eine halbe Milliarde Dollar an eine Gruppe von Technologiekonzernen verkauft, zu denen Apple, Google, Samsung und Microsoft gehören. Die namhaften Rivalen wollten damit sicherstellen, dass die Patente niemand anderem in die Hände fallen, der die Branche mit Klagen überziehen könnte.

Neustart als Druckspezialist
Für Kodak war der Verkauf der Patente eine Grundbedingung für einen Neustart, sonst hätten Banken einen notwendigen Kredit nicht gewährt. Noch am Dienstag will Kodak nun einen Plan beim zuständigen Insolvenzgericht einreichen, der dem Unternehmen den Neustart ermöglicht. Der Fotopionier will sein Geld künftig als Druckspezialist für Firmenkunden verdienen. "Ich bin zuversichtlicher denn je, dass wir Erfolg haben werden", erklärte Konzernchef Antonio Perez.

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