Im Petersdom
Papst zelebrierte Osternacht - Turiner Grabtuch live im TV
Im Zuge der dreistündigen Zeremonie im Petersdom nahm das Oberhaupt der katholischen Kirche vier Erwachsene durch Taufe und Firmung in die Kirche auf. Dabei handelte es sich um Personen im Alter zwischen 17 und 30 Jahren aus Italien, Albanien, Russland und den USA.
In seiner Predigt forderte Franziskus die Gläubigen in dieser "lichtvollen Osternacht" auf, die Neuheit anzunehmen, die die Auferstehung Jesu bedeute, und sich im Leben dem Neuen nicht zu verschließen. "Wir sind wie die Apostel aus dem Evangelium: Oft ziehen wir es vor, unsere Sicherheiten beizubehalten", sagte der Papst. "Wir haben Angst vor den Überraschungen Gottes. Er überrascht uns immer!" Auch der müde, enttäuschte oder traurige Mensch dürfe aber nie aufgeben, Gotte könne jede Situation ändern.
Die Neuheit Gottes zeige sich im Sieg über die Sünde, das Böse und den Tod, fuhr Franziskus fort. "Die Sorgen des Alltags können uns leicht dazu bringen, uns in uns selbst, in der Traurigkeit, in der Bitterkeit zu verschließen", räumte er ein. Doch darin liege der Tod. Gott sei aber auferstanden, um das Herz für die Hoffnung auf die Zukunft zu öffnen, um Frieden und Kraft für das Leben zu geben. Der Pontifex wandte sich auch an Ungläubige und jene Katholiken, die sich von Gott entfernt haben. Diese sollten "einen Schritt nach vorne" tun, und Gott werde sie mit offenen Armen empfangen, sagte der Heilige Vater.
Den Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten mit dem neuen Papst bildet am Sonntagvormittag die Ostermesse auf dem Petersplatz. Anschließend verkündet Jorge Mario Bergoglio die traditionelle Osterbotschaft und spendet den Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis").
Turiner Grabtuch zum zweiten Mal live im TV
Anlässlich der heurigen Osterfeierlichkeiten ist das Turiner Grabtuch erst zum zweiten Mal überhaupt live im Fernsehen gezeigt worden. Die Reliquie, in die nach katholischer Auffassung die Leiche des gekreuzigten Jesus Christus eingewickelt worden war, war am Samstag eine halbe Stunde lang auf dem italienischen Sender Rai Uno zu sehen. Auch im Internet wurde das Tuch per Livestream gezeigt. Die erste Präsentation hatte im November 1973 für Aufsehen gesorgt. Als die Reliquie 2010 in der Kathedrale von Turin ausgestellt wurde, lockte sie zwei Millionen Besucher an.
Papst Franziskus sagte zu der erneuten Fernsehpräsentation in einer Videobotschaft, der Abdruck des Gesichts in dem Grabtuch gleiche "den vielen Gesichtern von Männern und Frauen, verletzt von einem Leben, das ihre Würde missachtet, von Kriegen und von Gewalt, welche die Schwächsten trifft". Und doch vermittle "das Gesicht des Grabtuchs großen Frieden". Der Papst zitierte außerdem ein Gebet des heiligen Franz von Assisi, nach dem er sich nach seiner Wahl am 13. März benannt hatte.
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