Wenn Schmuck juckt

Was Sie bei einer Nickelallergie tun können

(Bild: thinkstockphotos.de)

Wenn Schmuck wie Ringe und Armbänder plötzlich zu jucken beginnen und sich um die geliebten Ohrringe ein rötlicher Ausschlag bildet, dann steckt oft eine Nickelallergie dahinter. Bei dieser Kontaktallergie kommt es zu Reaktionen, sobald Nickel, das in fast allen Metalllegierungen enthalten ist, mit unserer Haut in Kontakt kommt. Hier einige Tipps, wie man sich als Allergiker vor unangenehmen Rötungen und Juckreiz schützen kann.

Reagiert die Haut beim Kontakt mit Schmuck mit Rötungen, Entzündungen und offenen Stellen sowie Juckreiz, steckt sehr oft eine Allergie gegen Nickel dahinter. Fast alle bei Modeschmuck verwendeten Legierungen, aber auch Silber und Weißgold enthalten Nickelionen.

Der charakteristische Ausschlag – im Fachjargon Nickeldermatitis genannt – zeigt sich häufig an Handgelenken, zwischen den Fingern und an den Ohren, denn dort ist die Haut sehr dünn und besonders anfällig für Reizungen. Am Bauch und Bauchnabel können vor allem Gürtelschnallen und Hosenknöpfe den unangenehmen Ausschlag hervorrufen.

Erste Symptome oft schon nach 20 Minuten
Je nachdem, wie stark die Allergie ist, können erste Symptome bereits nach 20 Minuten auftreten. Dabei reicht es, wenn Schmuck und Co. nur einen geringen Prozentsatz an Nickel enthalten. Die allergische Reaktion hängt allerdings nicht vom Nickelgehalt einer Legierung ab, sondern davon, wie viel Nickelionen durch den Kontakt mit der Haut freigesetzt werden.

Das billige Nickel wird eingesetzt, um Metalle zu strecken. Zwar besteht eigentlich eine Kennzeichnungspflicht für Gegenstände, die mit dem Körper in Berührung kommen und Nickel enthalten, doch sogar bei Schmuck mit der Aufschrift "Nickelfrei" ist Vorsicht geboten. Denn die Kennzeichnung bezieht sich in diesem Fall nur auf die Oberfläche des Gegenstandes und nicht auf das Innere.

Teststreifen in der Apotheke besorgen
Auch wenn das Metall etwa mit Lack überzogen ist, hilft das oft nur so lange, bis dieser an einer kleinen Stelle abgeblättert ist und wieder Nickelionen freigesetzt werden. Die an sich ungefährlichen Ionen dringen dann durch die Haut in den Körper ein und verursachen durch eine Überreaktion des Immunsystems die allergische Reaktion der Haut.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, ob ein Metallgegenstand Nickel enthält, sollte sich in der Apotheke einen Teststreifen besorgen. Zum Prüfen berühren Sie das Reaktionsfeld des Streifens mit der Oberfläche des zu untersuchenden Gegenstandes. Eine Verfärbung des Teststreifens zeigt an, dass in dem Schmuckstück Nickel enthalten ist.

Nickel auch in vielen Lebensmitteln
Nickel steckt auch in vielen Lebensmitteln, zum Beispiel in schwarzem Tee, Kaffee, Kakao, Muscheln, Nüssen, Hülsenfrüchten und Vollkorn. Als Spurenelement ist Nickel für den Körper wichtig, da es für die Funktion bestimmter Enzyme notwendig ist. In größeren Mengen ist es aber schädlich. Nickelallergiker sollten auf stark nickelhaltige Lebensmittel verzichten - ob es sich tatsächlich um eine Nickelallergie handelt, lässt sich per Allergietest feststellen.

Bei Schmuck sollte auf nickelhaltige Stücke gänzlich verzichtet werden. Einige Hersteller haben sich bereits auf die Produktion von gänzlich nickelfreiem Schmuck und Gürtelschnallen spezialisiert. Sollte es doch zu einer allergischen Reaktion kommen, verschreibt der Arzt meist eine kortisonhaltige Salbe oder Creme. In diesem Fall empfiehlt es sich, nach dem Abheilen des Ekzems die betroffene Hautstelle mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion einzucremen, da Kortison die Haut stark austrocknen kann.