Im Europavergleich
Österreich bei Zahl der Turnstunden im Spitzenfeld
Die Zahlen beziehen sich auf den aktuellen Vergleich des schulischen Sportunterrichts in 36 europäischen Ländern und Regionen durch das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, "Eurydice" (Schuljahr 2011/12).
An den AHS-Unterstufen sind in Österreich demnach für Schüler 102 Turnstunden pro Jahr vorgesehen, mehr sind es nur in Frankreich (108 Stunden). Hauptschüler landen mit 90 Stunden pro Jahr hinter Frankreich und Polen (96 Stunden) ebenfalls noch auf einem Medaillenplatz.
Etwas schlechter schneiden die heimischen Volksschüler ab: Diese landen mit 75 Turnstunden pro Schuljahr an neunter Stelle der 36 untersuchten Staaten. Mehr Sport gibt es für Sechs- bis Zehnjährige laut Lehrplan in Frankreich (108), Slowenien (98), Luxemburg (96), Polen (93), Liechtenstein (88), Ungarn (83), Deutschland (78) und Schottland (76).
Rund 10% der Schulstunden pro Jahr entfallen auf Turnen
Gut schneidet Österreich ab, wenn man den Anteil der Turnstunden an der gesamten Unterrichtszeit betrachtet. In Österreich sind zehn (Haupt- und Polytechnische Schule) bzw. elf Prozent (Volksschule, AHS) der Schulstunden pro Jahr für Turnen vorgesehen. Größer ist der Anteil für die Sekundarstufe I nur in Frankreich (14 Prozent).
Im Volksschulbereich ist in Kroatien, Slowenien und Ungarn (jeweils 15 Prozent) sowie in Deutschland und Litauen (jeweils zwölf Prozent) mehr Bewegung für die Schüler vorgegeben.
Die nackten Zahlen sehen also in Österreich trotz der Kürzungen im Jahr 2003 gut aus. Was die Daten allerdings nicht abbilden können, ist eine mögliche Einschränkung der Turnstunden durch schulautonome Schwerpunkte. Zudem haben Sportwissenschaftler in Österreich wiederholt bemängelt, dass in der Volksschule der Klassenlehrer und nicht ein Spezialist Turnstunden abhält. Damit steht Österreich allerdings nicht allein da - in fast einem Viertel der untersuchten Länder ist die Situation ähnlich.
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