"Ich will aufräumen"
Brasilien: Ärztin soll Hunderte Patienten ermordet haben
Mitangeklagt sind drei weitere Ärzte, drei Krankenschwestern sowie ein Physiotherapeut, die alle unter der Hauptangeklagten Virginia gearbeitet haben. Laut den Ermittlern hätten sie sich "allmächtig" gefühlt. Das ging so weit, dass sie entscheiden konnten, "wann ein Opfer sterben würde", erklärte der Leiter der Ermittlungen, Mario Lobato, gegenüber der britischen Zeitung "Daily Mail".
Der Anklage zufolge soll das "Todesengel"-Team seinen Opfern muskelentspannende Medikamente verabreicht und danach die Sauerstoffzufuhr gekappt haben. Dadurch sei es bei den Patienten zum Erstickungstod gekommen. Die nun untersuchten Todesfälle reichen bis ins Jahr 2006 zurück.
Gezielt arme Patienten ausgesucht
Die Polizei sieht abgehörte Telefonate als Beweis für ihren Verdacht. In einem der Gespräche sagt De Souza: "Ich will die Intensivstation aufräumen." Laut den Ermittlern suchte die Ärztin gezielt arme Patienten aus, die im Rahmen des nationalen Gesundheitssystems kostenlos im Spital behandelt wurden. Damit soll De Souza versucht haben, Betten für Kranke freizubekommen, die sich die Kosten leisten konnten oder sogar über eine Privatversicherung verfügten. Der Ehemann von De Souza, der 2006 an Darmkrebs starb, könnte demnach ihr allererstes Opfer gewesen sein.
Der Anwalt der 56-Jährigen bestreitet die Vorwürfe und meint, es gebe keine Beweise für die ihr angelasteten Morde.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.