Amoklauf in NÖ

Familienvater tötet Ehefrau, Tochter und sich selbst

Österreich
27.03.2013 17:07
Ein Familiendrama hat sich am Mittwoch in Marchegg im niederösterreichischen Marchfeld zugetragen. Ein Familienvater hat nach Angaben der Polizei vermutlich erst seine Ehefrau sowie die gemeinsame Tochter erschossen und sich danach selbst das Leben genommen. Die drei Leichen wurden von einem Einsatzteam der Cobra entdeckt.

Entgegen ersten Meldungen hatte nicht ein Arbeitskollege der 23-jährigen Tochter Verdacht geschöpft, sondern der Chef der 48-jährigen Mutter. Weil seine Angestellte nicht zur Arbeit erschienen war, fuhr der Besitzer einer Baufirma zu dem neu renovierten Haus in Marchegg. Als ihm niemand öffnete, obwohl Autos vor dem Gebäude standen, kontaktierte er die Mutter der 48-Jährigen. Da deren Schwiegersohn zuletzt angeblich psychische Probleme hatte, vermutete sie sofort Schlimmes und alarmierte die Polizei.

Erst Geiselnahme vermutet
Diese schaltete wiederum die Cobra ein. "Wir wurden wegen einer vermeintlichen Geiselnahme hingerufen", erklärte Detlef Polay, Sprecher des Einsatzkommandos. Aufgrund des Anrufs sei zudem bereits die Vermutung im Raum gestanden, der Mann könnte seiner Familie etwas angetan haben.

Die Beamten umstellten das Haus, es habe jedoch keinerlei Reaktion aus dem Gebäude gegeben, berichtete der Sprecher. Der Schlüssel habe innen gesteckt. Als sich die Cobra gegen 11.30 Uhr Zutritt zum Haus verschaffte, entdeckten die Einsatzkräfte die drei Toten - die Leichen wiesen Schussverletzungen im Kopfbereich auf. Die Mutter lag im Erdgeschoß, die 23-jährige Tochter in ihrem Bett im ausgebauten Dachgeschoß, der Vater dort auf dem Boden.

Ex-Eisenbahner war unbeschriebenes Blatt
Aufgrund der Spurenlage stehe fest, dass der 47-Jährige - er hatte seine Jobs als Eisenbahner und Parksheriff verloren und war in die Arbeitslosigkeit geschlittert - zunächst seine Frau (48) und seine Tochter (23) und danach sich selbst erschossen habe, erklärte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Schmauchspuren an der Hand des Mannes und die Lage der Waffe würden dies belegen.

Die Hintergründe der Bluttat sind jedoch unklar. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler zwei Faustfeuerwaffen vor, beide hatte der Mann legal besessen. Eine psychische Auffälligkeit des 47-Jährigen sei weder der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf noch der Polizei bekannt gewesen.

Das letzte Lebenszeichen der Familie hatte es am Dienstagabend gegeben, als der Mann mit seiner zweiten, in Wien lebenden Tochter (25) telefonierte. "Wir sind völlig schockiert, dass so etwas bei uns passieren kann", sagt Bürgermeister Gernot Haupt. "Unser vollstes Mitgefühl gehört den Angehörigen."

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