"Nicht mehr nötig"

Nordkorea kappt militärische Leitung zu Südkorea

Ausland
27.03.2013 12:28
Nordkorea hat nach offiziellen Angaben nunmehr auch den militärischen "heißen Draht" zum Süden gekappt. "Ab sofort sind alle militärischen Kommunikationswege zwischen Nord und Süd unterbrochen", berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch unter Berufung auf einen ranghohen Militärvertreter. In einer Situation, in der "jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann", würden solche Kommunikationsmittel "nicht mehr benötigt", hieß es.

Der "heiße Draht" werde so lange unterbrochen bleiben, wie "die feindseligen und anachronistischen Akte" des Südens fortbestünden, verlautbarte Pjöngjang.

Genutzt wurde diese Leitung etwa für das Industrieprojekt in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong. In der Sonderwirtschaftszone arbeiten mehr als 50.000 Nordkoreaner in südkoreanischen Fabriken. Über die militärische Leitung wurde bisher der Pendelverkehr für den gemeinsamen Industriekomplex geregelt. Inwieweit die Leitungstrennung den Pendelverkehr treffe, müsse bis zum nächsten Morgen abgewartet werden, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul.

Zuletzt heftiges Säbelrasseln
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten zuletzt deutlich zugenommen, nachdem Nordkorea als Reaktion auf die Verschärfung der UNO-Sanktionen nach seinem dritten unterirdischen Atomtest den Nichtangriffspakt mit dem Süden aufkündigte. Kurz danach wurde eine wichtige telefonische Verbindung zwischen den beiden Staaten gekappt.

Zuvor hatte Pjöngjang bereits den USA mit einem atomaren Erstschlag gedroht. Nach den Drohungen der stalinistischen Führung kündigte die US-Regierung einen Ausbau ihrer Raketenabwehr an. In Alaska würden 14 weitere Raketenabfangsysteme aufgestellt, sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel vor zehn Tagen.

USA: "Wir stehen Südkorea bei"
Die USA und Südkorea vereinbarten erst am vergangenen Freitag eine verstärkte militärische Zusammenarbeit. Die US-Regierung verpflichtete sich, Südkorea selbst bei kleineren Provokationen militärisch beizustehen. Nordkorea drohte daraufhin am Dienstag mit Angriffen auf Militäranlagen in den USA (siehe Infobox).

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