Laut einer Studie von IBM und der Said Business School unter mehr als 1.100 IT-Verantwortlichen in 95 Ländern setzt bereits ein Drittel der Unternehmen auf "Big Data". Die Hälfte der Projekte beschäftigt sich mit Kundenanalysen, knapp ein Fünftel mit der betrieblichen Optimierung, 15 Prozent mit Risiko- und Finanzmanagement, neuen Geschäftsmodellen (14 Prozent) und Mitarbeiterzusammenarbeit (4 Prozent).
Alles wird ausgewertet: Vom E-Mail bis zum RFID-Scan
Bei "Big Data" gehe es unter anderem darum, die explosionsartig wachsenden Datenberge innerhalb von Unternehmen oder "freie Daten" in sozialen Medien und von der öffentlichen Hand "richtig auszuwerten" und darauf unternehmerisch zu reagieren, erläuterte der IBM-Experte.
Als Datenquellen dienen Transaktionen, Protokolldaten, Ereignisdaten, E-Mails, Soziale Medien und Sensoren. Ausgewertet werden von den Unternehmen auch Sensoren, Externe Datenfeeds, RFID-Scans, Freiformattext, Geo- und Audiodaten sowie Standbilder/Videos.
"Big Data"-Analyse trug zu Obamas Wiederwahl bei
Der niederländische Windanlagenhersteller Vestas hat beispielsweise gemeinsam mit IBM sechs Petabyte (6.000 Terabyte) an Daten (geografische Lage, Temperatur, Niederschlag und Windgeschwindigkeit) analysiert, um ideale Standorte für Windräder zu finden.
Nicht nur Unternehmen machen sich die riesigen Datenmengen zunutze, auch die Politik setzt auf "Big Data". So hat US-Präsident Barack Obama seine Wiederwahl unter anderem einer der bisher größten Big-Data-Aktionen zu verdanken: Ein Team von Datenwissenschaftlern wertete ohne Pause alle verfügbaren Informationen aus und konnte dadurch unter anderem genau sagen, wo die Wahlkämpfer noch zulegen müssen. Auch in der Medienbranche beschäftigten sich immer mehr Journalisten mit dem Thema "Datenjournalismus".
Nutzerdaten sind ein Milliardengeschäft
Je mehr Daten gesammelt werden, desto mehr Informationen über einzelne Personen sind verfügbar. Datenschützer warnen bereits seit Jahren vor einem "gläsernen Bürger". Das Thema Datenschutz werde Unternehmen "immer mehr beschäftigen", so Nimführ. In Europa gebe es bereits "gute Datenschutzrichtlinien", in Asien dürfe "man derzeit aber noch alles machen".
Allein der zukünftige Markt für Geschäftsmodelle mit den Standortdaten von Nutzern wird auf 100 Milliarden Dollar (75 Milliarden Euro) geschätzt. Umso mehr Smartphones es weltweit in den nächsten Jahren geben wird, desto mehr persönliche Informationen werden gesammelt und ausgewertet werden.
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