Investoren im Web
Dank Crowdfunding: Grünes Licht für "Stromberg"-Film
"Und bei uns können sie sogar noch etwas verdienen", sagte Produzent Ralf Husmann kürzlich am Drehort im deutschen Arnsberg. Jeweils zwischen 50 und 1.000 Euro haben die Investoren über die Internetseite "MySpass" gespendet - insgesamt eine Million. "Pro Kinobesucher fließt ein Euro an die Investoren zurück", sagt Husmann. Ab dem millionsten Zuschauer reduziere sich das auf 50 Cent. Aber sollte Stromberg die Kinokassen klingeln lassen, dürften sich die Investoren über eine fette Rendite freuen.
Fans finanzierten Stromberg-Film in nur einer Woche
"Ich glaube, darauf kommt es vielen gar nicht an", sagte Petra Müller von der Filmstiftung NRW. Sie sieht im sogenannten Crowdfunding, also dem Einsammeln von Geldern aus der Fangemeinde im Web, ein Zukunftsmodell. Dass allerdings in nur sieben Tagen alle Anteile der "Stromberg Film AG" vergeben waren und die Million zusammenkam, überraschte sie. "Das geht nur, wenn schon ein Markenwert da ist. Und Stromberg ist Kult."
Auch Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst war vom Erfolg des Finanzierungsmodells überrascht. Er selbst habe keine Anteile mehr bekommen: "Als ich mich angemeldet habe, war schon alles weg", sagte er. Dass die Fans einen Teil der 3,3 Millionen Euro teuren Produktion finanzieren, setze ihn aber nicht unter Druck. "Wenn ich einen Film mache, ist mein eigener Anspruch das Wichtigste." Auch Herbst geht davon aus, dass es den Investoren nicht ums Geldverdienen geht. "Die freuen sich, wenn sie ihre Urkunde ausdrucken und dann hinter Glas ins Büro oder aufs Gästeklo hängen können."
Film wird Betriebsausflug zum Thema haben
Über den Inhalt des Films verraten Schauspieler und Produzent nicht viel. "Wir haben das Rad nicht neu erfunden", sagt Husmann. Aber es seien auch nicht einfach nur vier Plots aneinandergereiht worden, um auf Kinolänge zu kommen. Vielmehr spinnt sich die Handlung rund um einen Betriebsausflug der fiktiven Capitol-Versicherung. Stromberg und seine Mitarbeiter Ulf (Oliver K. Wnuk), Ernie (Bjarne Mädel) und Tanja (Diana Staehly) sind mit der gesamten Belegschaft in einem Hotel einquartiert. Und da könne ja einiges passieren, sagte Husmann.
Herbst scheint den Abschied von Stromberg nicht zu bedauern. Seit zehn Jahren macht er in der gleichnamigen TV-Serie mit seinem Macho-Gehabe und seinen Pöbeleien mehrfach preisgekrönte Unterhaltung. Und nun gebe es sogar noch "den Ritterschlag Kinofilm". Er habe nie vorgehabt, Stromberg zu melken, bis die Milch versiege. Und auch nach einem Drehtag könne er sich gut von der Figur distanzieren: "Dazu brauche ich keine Therapie. Das dauert eine Rasurlänge. Das ist dann wie ein Befreiungsschlag."
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