57 Tonnen betroffen
Nun auch Skandal um Lammfleisch in Frankreich
Spanghero mit Sitz in Südfrankreich stand bereits im Zentrum des europaweiten Pferdefleisch-Skandals - nun wurde bei den diesbezüglichen Ermittlungen auch das Lammfleisch entdeckt. Die Kontrollbehörden stießen auf "gehacktes Lamm" aus Großbritannien, das durch Verarbeitungsmethoden hergestellt wurde, die in der EU seit der Rinderseuche BSE und der Schafkrankheit Scrapie, die vor allem in Großbritannien auftraten, verboten sind.
Wurde Spanghero bewusst betrogen?
Lieferant sei ebenso wie im Pferdefleisch-Skandal der niederländische Händler Jan Fasen und dessen Firma Draap Trading gewesen, wie das französische Landwirtschaftsministerium mitteilte. Das Unternehmen Spanghero könnte in dem neuen Fall allerdings bewusst betrogen worden sein, denn das Fleisch war mit einem Etikett "von Nerven befreites Lammfleisch" versehen. Diese Bezeichnung verschweige laut den Behörden jedoch, dass dabei eine verbotene mechanische Technik mit Abschabung des Knochens verwendet worden sei. Bei dieser Technik können kleine Knochen- oder Marksplitter ins Fleisch geraten, durch die Krankheiten wie BSE oder Scrapie übertragen werden können.
Nach Angaben des französischen Staatsministers für Lebensmittelfragen, Guillaume Garot, wurde die Justiz eingeschaltet. Es wird erwartet, dass die Staatsanwaltschaft in Paris den Fall übernimmt, die auch im Zusammenhang mit dem Pferdefleisch-Skandal die Geschäftspraktiken von Spanghero unter die Lupe nimmt.
Statt Fertiggerichte nun Wurstwaren betroffen
Anders als beim Pferdefleisch, das von Spanghero in erster Linie zur Weiterverarbeitung für Fertiggerichte an andere Firmen geliefert worden war, geht es beim Lammfleisch vor allem um von Spanghero hergestellte Wurstwaren. Der Firma war der Handel mit Fleisch im Zuge des Pferdefleisch-Skandals untersagt worden, die Produktion von Fleischgerichten durfte nach einer Unterbrechung aber fortgesetzt werden. Beim Pferdefleisch hatte die Regierung in Paris dem Unternehmen vorgeworfen, dieses wissentlich als Rindfleisch weiterverkauft zu haben.
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