40 Mrd. $ pro Jahr

USA werden noch in 100 Jahren für Irak-Krieg bezahlen

Ausland
19.03.2013 12:06
Die Nachrichtenagentur AP hat errechnet, dass die Kosten für die Versorgung von Veteranen der Kriege im Irak und in Afghanistan sowie von Hinterbliebenen getöteter Soldaten die USA noch 100 Jahre verfolgen werden. Schließlich leiste der Staat bis heute zum Beispiel monatliche Zahlungen an Kinder von Veteranen aus dem Sezessionskrieg - ganze 148 Jahre nach dessen Ende.

Mehr als 40 Milliarden Dollar (30,9 Milliarden Euro) gibt der Staat jedes Jahr für die Versorgung von Veteranen und deren Angehörigen aus, so die AP. Bezahlt wird neben dem Bürgerkrieg auch heute noch für den Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898, den Ersten und Zweiten Weltkrieg, den Korea- und den Vietnam-Krieg. Dazu kommen der Irak-Krieg und der bewaffnete Konflikt in Afghanistan.

Bei den 40 Milliarden jährlich wird es laut AP aber nicht bleiben. Schließlich haben Verbesserungen in der Medizin und Technologie dazu geführt, dass glücklicherweise immer mehr Soldaten Verletzungen überleben - was allerdings zu wesentlich höheren Kosten bei der Versorgung und Zahlungen bei Behinderungen führt.

Zwölf Milliarden pro Jahr für Irak, Afghanistan und Golfkrieg
Wie die AP errechnet hat, liegen die Kosten für die Kriege im Irak, in Afghanistan und den Zweiten Golfkrieg in den 1990ern bei etwa zwölf Milliarden Dollar pro Jahr. Dies umfasst Zahlungen an Veteranen sowie Familienmitglieder von im Kampf Gefallenen. Seit 2003 wurden so über 50 Milliarden Dollar ausgegeben - hier sind aber noch nicht einmal die Kosten für medizinische Betreuung und andere Sozialleistungen für Veteranen einberechnet.

Enorme Kosten für Verwundete und Invalide
Unter diesen "neuen" Veteranen sei die Zahl der Verwundeten und Invaliden auf einem historischen Hoch, so die AP: Etwa 45 Prozent der Veteranen aus dem Irak- und Afghanistan-Krieg suchten aus diesen Gründen um Unterstützung an. Neben den Verbesserungen in der Medizin sei auch die schlechte Wirtschaftslage schuld an diesem Anstieg, schließlich seien mehr Veteranen arbeitslos. Zudem würden Traumata und psychische Probleme bei Soldaten nun vermehrt anerkannt.

Kosten für Vietnam-Veteranen doppelt so hoch wie fürs FBI
Für den Vietnam-Krieg werden der AP zufolge auch nach 40 Jahren noch 22 Milliarden Dollar für Veteranen und Angehörige fällig. Das sei etwa das doppelte Jahresbudget des FBI. Dass auch diese Kosten jährlich steigen, sei etwa auf die Verwendung des hochgiftigen Entlaubungsmittels Agent Orange im Krieg zurückzuführen. Es steht im Verdacht, unter anderem Diabetes auszulösen, weshalb Vietnam-Veteranen mit der Zuckerkrankheit seit zehn Jahren um finanzielle Unterstützung ansuchen können. Kritiker wie der ehemalige republikanische Senator Alan Simpson sind allerdings der Ansicht, dass diese Kosten gesenkt werden könnten, da viel Missbrauch stattfinde.

Merkwürdige Zahlungen seit Erstem Weltkrieg
Für den Ersten Weltkrieg, der immerhin vor 94 Jahren endete, zahlen US-Steuerzahler pro Jahr etwa 20 Millionen Dollar, für den Zweiten Weltkrieg etwa fünf Milliarden. Für den Ersten Weltkrieg wird an 2.289 Empfänger bezahlt, etwa ein Drittel davon Ehepartner, Dutzende sind über 100 Jahre alt. Einige Zahlungen muten jedoch merkwürdig an, so die AP: 47 der Empfänger seien unter 80 - und damit erst nach dem Krieg geboren worden. Viele seien in den 20ern und 30ern gewesen, als ihre wesentlich älteren Ehepartner starben - und kassierten dennoch seither Unterstützung vom Staat.

Aus dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 sind nur noch zehn Geldempfänger am Leben, sie erhalten insgesamt etwa 50.000 Dollar im Jahr. Der Sezessionskrieg kostet hingegen nur noch 1.752 Dollar pro Jahr - zwei Kinder von Veteranen werden finanziell unterstützt.

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