Schwache Zahlen

Chef von Electronic Arts tritt wegen Erfolglosigkeit ab

Web
19.03.2013 09:21
Der Chef des Computerspiele-Publishers Electronics Arts (EA) nimmt wegen Erfolglosigkeit seinen Hut. John Riccitiello kündigte am Montag seinen Rücktritt zum Monatsende an und zog damit die Konsequenzen aus dem Verfehlen von Geschäftszielen.

Riccitiello hatte zuletzt durchwachsenen Erfolg: In den ersten neun Monaten schrumpfte der Umsatz um sieben Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,01 Milliarden Euro) und es entstand ein Verlust von 225 Millionen Dollar.

Der Aktienkurs schoss im nachbörslichen Handel um vier Prozent in die Höhe. Der frühere Konzernchef und derzeitige Direktoriumsvorsitzende Larry Probst soll vorübergehend die Unternehmensleitung übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist.

Der US-Konzern hatte nach enttäuschenden Verkäufen im Weihnachtsgeschäft seine Jahresziele zusammengestrichen. Der mit hohen Erwartungen gestartete Ego-Shooter "Medal of Honor: Warfighter" kam bei den Kunden nicht gut an und konnte EA nicht dabei helfen, aus den roten Zahlen zu kommen.

Negativschlagzeilen nach Start von "SimCity"
Zuletzt sorgte das Unternehmen durch den von Serverpannen überschatteten Start des Aufbaustrategiespiels "SimCity" für Schlagzeilen. Das mit Online-Zwang versehene Spiel konnte in den ersten Tagen nach seinem Erscheinen von den zahlenden Kunden kaum gespielt werden, weil die zum Spielen notwendigen Electronic-Arts-Server hoffnungslos überlastet waren.

"Wir sind hinter unserem internen Betriebsplan zurückgeblieben, den wir vor einem Jahr aufgestellt haben", erklärte Riccitiello jetzt in einem Schreiben an die Börsenaufsicht. "EAs Aktionäre und Beschäftigte erwarten Besseres, und ich bin verantwortlich für den Fehlschlag."

Trend zu Smartphone-Games macht EA zu schaffen
Electronic Arts ist für seine aufwendigen und teuren PC- und Konsolenspiele bekannt, leidet aber unter der Konkurrenz durch wesentlich günstigere Titel für Smartphones und Tablet-Computer sowie Online-Games. Das macht es schwer, die hohen Entwicklungskosten wieder hereinzuholen. Das Unternehmen steht hinter Hits wie "Need for Speed", "Command & Conquer" oder den "Fifa"-Fußballsimulationen. Fürs iPad und iPhone waren etwa die "Simpsons" herausgekommen.

Zwar hatte sich Electronic Arts durch Zukäufe bei mobilen Spielen gestärkt. Doch konnte das Branchen-Schwergewicht dadurch das Geschäft nicht wie erhofft ankurbeln. Das Unternehmen bereitete die Anleger deshalb darauf vor, dass es die Prognosen für das laufende Quartal womöglich nicht halten kann.

Wie schwierig das Spielegeschäft ist, in dem ein einziger Hit über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann, hatte auch das Abschneiden des Rivalen Zynga gezeigt. Dieser war mit Facebook-Spielen wie "Farmville" groß geworden. Doch das Wachstum war zuletzt abgeflaut und Zynga kämpft mit roten Zahlen.

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