Start am 15. April

DVB-T2 soll Antennenfernsehen attraktiver machen

Elektronik
13.03.2013 14:18
Am 15. April startet in Österreich mit DVB-T2 ein neuer Standard der Fernsehübertragung. 40 statt bisher acht Programme sollen dann unter der Marke "simpliTV" mittels Hausantenne empfangbar sein, rund ein Viertel davon in HD-Qualität, wie ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer am Mittwoch bei einer Veranstaltung der KommAustria und der RTR-GmbH zum "Digitalisierungskonzept 2013" erklärte.

Wagenhofer hofft, die Attraktivität der bisher mäßig erfolgreichen digitalen Terrestrik durch das neue Angebot deutlich steigern und den Marktanteil von bisher sechs Prozent für DVB-T auf zehn bis zwölf Prozent anheben zu können. "Es geht um die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit", so der Chef der ORF-Sendetechniktochter. Bisher war DVB-T laut RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl "nicht wettbewerbsfähig".

Vom Potenzial von DVB-T2 ist auch Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor des ORF, überzeugt, auch wenn er einräumen muss, dass die Übertragungstechnik für den ORF im Vergleich zu anderen Verbreitungsformen teurer sei. Sie sei "für den ORF aber auch wertvoller", so Grasl. Zum einen habe der ORF bei DVB-T2 weniger Konkurrenzprogramme als etwa bei Kabel oder Satellit, außerdem biete es den "einfachst möglichen und günstigen" Zugang zu HD-Programmen.

DVB-T soll attraktiver werden
Ein weiterer Grund für den ORF, bei DVB-T2 mitzumachen, ist die Überzeugung, dass sich der Marktanteil von DVB-T langfristig gegen Null bewegt, wenn es nicht deutlich attraktiver wird. Bereits auf der Kippe steht die Zukunft von DVB-T2 in Deutschland, wo RTL unlängst angekündigt hat, aus der digitalen Terrestrik auszusteigen. "Wir werden ab Ende 2014 nicht mehr über DVB-T verbreitet", sagte Tobias Schmid von RTL. Als Gründe führte er unter anderem die hohen Kosten an, die mangelnde Planungssicherheit und den fehlenden Glauben an DVB-T2. Anders als in Österreich bringe der neue, kostenpflichtige Übertragungsstandard kaum Mehrwert.

"Überlebensfrage für die Terrestrik"
Im Jahr 2016 laufen in Österreich die Betriebslizenzen für das seit Oktober 2006 im älteren Übertragungsstandard verbreitete DVB-T aus. Die Neuausschreibung für die Verwendung mit DVB-T2 soll heuer erfolgen und ist laut KommAustria-Mitglied Susanne Lackner "vermutlich die größte Herausforderung an die terrestrische Digitalisierung des gegenwärtigen Jahrzehnts. Ihr Gelingen kann getrost als Überlebensfrage für die Terrestrik bezeichnet werden, denn vieles wird davon bestimmt sein, wie das demnächst startende DVB-T2-Angebot von den Konsumenten angenommen wird."

Um DVB-T2 zu empfangen, braucht es ein entsprechendes Empfangsgerät, das ab April im Handel erhältlich ist. In neuen TV-Geräten sind entsprechende Empfänger in der Regel bereits integriert. Die monatlichen Kosten für das neue Angebot sollen zehn Euro betragen, hieß es. HD-Programme sollen ohne Aufpreis empfangbar sein.

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