Koran geschändet?
Guantanamo-Häftlinge erneut im Hungerstreik
In Camp 6 sitzt der Großteil der noch in Guantanamo verbliebenen 166 Häftlinge ein. Nach Angaben des für die Kommunikation verantwortlichen US-Offiziers Robert Durand befinden sich neun Gefangene im Hungerstreik. Fünf von ihnen würden künstlich ernährt.
Zudem würden einige Häftlinge zwar die bereitgestellten Mahlzeiten verweigern, sich jedoch noch von Vorräten in den Zellen ernähren. Die Zahl der Häftlinge im Streik befinde sich auf einem "normalen Niveau", so Durand. In der Vergangenheit sei sie bereits mehrmals deutlich höher gewesen.
Kebriaei versicherte, dass ihr Mandant seit 30 Tagen im Hungerstreik sei und schon mehr als zehn Kilo abgenommen habe. In einem offenen Brief beklagten sie und elf weitere Anwälte, dass es einigen Häftlingen im Streik gesundheitlich schlecht gehe.
Wurde Koran geschändet?
Die Anwälte hätten Informationen darüber, dass Koranbücher in unangemessener Weise durchsucht und die Gefangenen beim Gebet "respektlos" behandelt worden seien. Durand wies die Vorwürfe zurück. Es habe keine Fälle von Koranschändung gegeben, auch während einer umstrittenen Routinedurchsuchung nach Schmuggelware sei "nichts Ungewöhnliches passiert".
Das Gefangenenlager auf Kuba gibt es seit 2002. US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung des Lagers versprochen. Der Kongress verweigerte aber die finanziellen Mittel für diese Maßnahme und blockierte die Verlegung von Guantanamo-Häftlingen in Gefängnisse in den USA (siehe Infobox).
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