Triste Lage

Diese Optionen gibt es aktuell für die Geldanlage

Wirtschaft
23.03.2013 12:00
Als Sparer sieht man sich aktuell in einer anhaltend tristen Situation gefangen: Die Zinsen auf Spareinlagen sind auf historisch niedrigem Niveau, was es speziell für konservative Sparer schwierig macht, ihr Geld vor der Inflation zu schützen. Welche Möglichkeiten der Geldanlage sich bieten, lesen Sie hier.

Die konjunkturellen Aussichten in der Euro-Zone sind nach wie vor eher verhalten, die Wirtschaftsentwicklung zeigt noch immer Züge einer Rezession. Vorsichtige Konjunkturerholung wird mit einigen Fragezeichen für die zweite Jahreshälfte 2013 prognostiziert. Die Europäische Zentralbank bleibt vermutlich bei ihrer expansiven Geldpolitik, und der europäische Leitzins wird wohl weiter auf seinem niedrigen Niveau von aktuell 0,75 Prozent belassen werden, damit Geld in die Wirtschaft fließt und nicht auf Sparbüchern verbleibt.

Die Lage bei Sparbüchern
Für sicherheitsorientierte Anleger gibt es damit anhaltend schwierige Rahmenbedingungen: Auf Sparbüchern mit einjähriger Bindungsfrist werden derzeit Zinsen von 0,5 Prozent (Bank Winter) bis maximal 1,625 Prozent (VakifBank International) bezahlt (Quelle: AK-Bankenrechner). Um die Inflation ausgleichen zu können, sind aber Sparzinsen von deutlich über zwei Prozent erforderlich. Derartige Zinssätze sind derzeit aber kaum verfügbar: Die höchsten Angebote liegen momentan bei 2,125 Prozent auf 36 Monate.

Daher sollte man überlegen, inwieweit durch einen abgestimmten Veranlagungsmix, der den eigenen Bedürfnissen in puncto Sicherheit, Liquidität und Ertrag entspricht, ein besserer Ertrag erwirtschaftet werden kann.

Bausparen als attraktive Geldanlage
Nicht außer Acht gelassen werden sollten zum Beispiel die Anlageklassiker Bausparen und Lebensversicherung. Ersterer ist speziell für junge Leute, die mit dem Gedanken spielen, in einigen Jahren Immobilieneigentum zu erwerben bzw. zu bauen, eine gute Option: Schließlich sichert man sich nicht nur die staatliche Förderung, sondern auch das Anrecht auf ein Bauspardarlehen mit integrierter Zinsobergrenze von sechs Prozent.

Bei den Spartarifen sind aktuell Einstiegszinssätze bei Modellen mit variabler Verzinsung von bis zu vier Prozent p.a. möglich. Allerdings sollte auch die Verzinsung nach Ablauf der Fixzinsphase betrachtet werden. Verträge mit Fixverzinsung bieten aktuell 1,5 bis zwei Prozent, bei beiden Modellen kommt die staatliche Prämie von mindestens 1,5 Prozent p.a. noch hinzu.

Alternativen für sicherheitsorientierte Anleger
Auch Anleihen werden im Zuge einer Anlageberatung immer wieder angeboten. Hier sollte man zunächst die Bonität des Herausgebers der Anleihe beachten: je besser die Bewertung, desto geringer das Risiko eines Zahlungsausfalls. Die Anleihe sollte so ausgestaltet sein, dass man entweder einen hohen Fixkupon bekommt oder einen fixen Mindestkupon mit variabler Anpassung, wenn man es für realistisch hält, dass innerhalb der Laufzeit die Zinsen am Markt wieder zu steigen beginnen.

Der Vorteil von Anleihen ist, dass man höhere Zinsen bekommt als auf dem Sparbuch. Der Nachteil jener, dass das veranlagte Geld in der staatlichen Einlagensicherung nicht abgedeckt ist und die Kapitalgarantie, die nur zum Laufzeitende gilt, mit der Zahlungskraft des Herausgebers steht und fällt. Das Rating des Emittenten sollte daher unbedingt beachtet werden.

Ebenfalls eine überlegenswerte Option sind Wohnbaubankanleihen, die bis zu einem Kupon von vier Prozent ihre Erträge brutto für netto auszahlen. Diese Art von Anleihen hat zwar meist relativ lange Laufzeiten (zehn Jahre und mehr), ist dafür aber sehr sicherheitsorientiert, da die so eingesammelten Gelder zur Finanzierung von Wohnbauvorhaben vergeben werden und somit grundbücherlich besichert sind. Damit steht ein realer Wert dahinter. Allerdings sind diese Anleihen aktuell meist nur zu sehr hohen und damit leider meist unattraktiven Einstiegskursen erhältlich, was auf die Effektivverzinsung drückt.

Für Mutige
Wenn man mit dem Thema Wertpapiere bereits Erfahrungen gemacht hat und mit Kursschwankungen umgehen kann, sind auch aktiv gemanagte Fonds und Aktien ein Thema, mit dem man nach wie vor gutes Geld verdienen kann – solange man sich des Risikos auch bewusst ist. Aktuell als positiv gesehen wird der Bereich Osteuropa inklusive Russland und teils auch Türkei. Diese Themen sollten jedoch immer im Rahmen einer gesunden Gesamtsicht in ein Portfolio eingepflegt werden und dem persönlichen Risikoempfinden entsprechen.

Gold und Immobilien?
Sind Gold und Immobilien eine Alternative? Das Problem bei diesen Anlageformen ist, dass sie in letzter Zeit starken Preisanstiegen ausgesetzt waren. Das Risiko, jetzt überteuert zu kaufen, ist daher sehr groß. Bei Gold ist das zusätzliche Problem, dass der Rohstoff oft in US-Dollar gehandelt wird und man sich mit einem Goldinvestment das Währungsrisiko einkauft. Zudem hat Gold einen Kurs wie jeder andere Rohstoff oder wie Aktien - und der kann mitunter stark schwanken.

Bei Immobilien ist der Markt mittlerweile sehr teuer. Man bindet sein Geld für lange Zeit und kann es auch nicht in Teilen flüssig machen. Das Risiko ist hier zudem, dass man derzeit bereits bei einem hohen Preis einsteigt und möglicherweise später mit Verlusten verkaufen muss, falls sich der Preis in einigen Jahren wieder korrigiert. Bei Immobilienfonds ist sehr genau auf die Struktur des Fonds und die darin enthaltenen Immobilien zu achten. In jedem Fall sollten Immobilien nur eine Beimischung im Rahmen der je nach Risikotyp passenden Veranlagungsstruktur darstellen.

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