Am 1. Februar 2012 waren bei Ausschreitungen in der Stadt Port Said 74 Menschen ums Leben gekommen (siehe Infobox). Der damals zuständige Polizeichef wurde nun zu 15 Jahren Haft verurteilt. Fünf Angeklagte müssen lebenslänglich ins Gefängnis, zehn für jeweils 15 Jahre. Neben weiteren Haftstrafen gab es nach Angaben des Staatsfernsehens aber auch 28 Freisprüche - unter anderem für sieben der neun angeklagten Sicherheitskräfte.
Der erste Urteilsspruch in dem Verfahren im Jänner hatte massive Ausschreitungen in der Region am Suez-Kanal zur Folge gehabt. Damals waren Dutzende Menschen ums Leben gekommen.
Krawalle nach jüngsten Urteilen
Auch am Samstag kam es zu Krawallen: So attackierten Kairoer Fußballfans aus Ärger über die Urteile einen Polizeiklub sowie ein Gebäude des Fußballverbands. Wie staatliche Medien berichteten, griffen wütende Anhänger der Traditionsmannschaft Al-Ahly die Einrichtung mit Brandsätzen an. Ein Reporter von "Al-Ahram" berichtete zudem, dass Fans mit erbeuteten Trophäen den Sitz des Fußballverbands verließen.
Offenbar hatte ein Polizeihubschrauber die "Ultras" erzürnt, der über dem Al-Ahly-Stadion im Stadtteil Zamalek gekreist war. Dort hatten sich die Fußballfans versammelt, um über das Urteil zu diskutieren. In Port Said strömten ebenfalls zahlreiche Menschen aus Protest gegen den "politischen Prozess" auf die Straßen. Die zum Tode verurteilten Angeklagten stammen aus ihren Reihen.
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