Im Februar hatten der 31-jährige Mann und seine um drei Jahre jüngere Frau die Feierlichkeiten in Auftrag gegeben. Im Preis von 3.279,20 Euro waren die Hochzeitstorte sowie eine Nächtigung in der sogenannten Junior Suite inkludiert.
Dass das Paar zu diesem Zeitpunkt bereits in finanzieller Hinsicht auf dem Trockenen saß, behielt es aber lieber für sich. Als Fiaker verdiente der Mann mehr schlecht als recht, die fünf gemeinsamen Kinder hielten die Ehefrau auf Trab. Exekutionen von Versandhäusern, Versicherungen und Handy-Anbietern waren am Laufen.
"Hab' geglaubt, wir sparen das Geld zusammen"
"Wenn Sie nüchtern überlegt hätten, hätten Sie das nie in Auftrag geben dürfen", stellte Richter Christian Gneist am Freitag im Straflandesgericht fest. "Ich hab' geglaubt, wir haben das Geld bis August zusammengespart", sagte die 28-Jährige. Als das nicht gelang, "ist es leider nicht möglich gewesen, sich mit dem Wirt zu einigen", behauptete die Ehefrau.
In Wahrheit wäre dieser aber durchaus mit einer Raten-Vereinbarung einverstanden gewesen, hätte ihm das Ehepaar in Bezug auf die finanzielle Lage reinen Wein eingeschenkt. Schon während der Hochzeitsfeier hatten ihm Gäste "gesteckt", dass das Brautpaar kein Geld habe. Als dann tatsächlich nicht bezahlt wurde, recherchierte der Gastwirt im Umfeld der beiden und bekam bestätigt, dass das Paar praktisch pleite war.
Neben der Verurteilung zu drei Monaten bedingter Haft wurde dem Ehepaar zudem eine Schadensgutmachung auferlegt. Da der fünffache Familienvater mittlerweile arbeitslos ist, dürfte sich diese aber vorerst wohl nicht umsetzen lassen.
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