Die beiden Wiener waren gegen 10 Uhr unterhalb der Rudolfshütte, ein beliebtes Ziel von Eiskletterern, mit ihren Tourenski zum Einstieg zu einer Tour westlich des Grünsees unterwegs. Plötzlich löste sich eine Lawine und riss beide Männer mit sich in den schnee- und eisbedeckten See.
"Stand bauchtief im See"
Während einer der Sportler von den Schneemassen rund eineinhalb Meter unter Wasser gedrückt wurde, hatte sein Begleiter großes Glück. "Er stand bauchtief im See und konnte selbst noch die Rettung alarmieren", so Franz Kirchner, Einsatzleiter der Bergrettung. Wegen des starken Windes konnte allerdings der Hubschrauber nicht fliegen, die Helfer mussten zuerst zur Mittelstation auffahren und zur Unfallstelle queren.
Nach einer rund einstündigen Suche konnten die Einsatzkräfte den Wiener in der Nähe des Seeufers ausfindig machen: "Wir haben den Vermissten dann mit einem Pieps-Gerät geortet und kurz nach 11 Uhr bergen können, für ihn kam aber jede Hilfe zu spät. Der See war zugefroren, die Wucht der Lawine hat das Eis aber durchbrochen", so Kirchner. Die Lawine sei eher von geringer Dimension gewesen, habe in dem steilen Gelände aber eine große Wucht entwickelt.
Lawinengefahr in den Bergern durch Föhn stark gestiegen
Der Föhn in den Bergen hatte die Lawinengefahr in den vergangenen Tagen sprunghaft steigen lassen. In den Hohen Tauern herrschte am Mittwochvormittag Lawinenwarnstufe 3. Der stürmische Wind mit Geschwindigkeiten von 100 bis 130 Stundenkilometern hat auf die Nordhänge Triebschnee verfrachtet, der sich besonders in Rinnen, hinter Kämmen und in Mulden abgelagert hat. Laut dem Salzburger Lawinenwarndienst hat sich der Schnee in der Nacht jedoch kaum gesetzt.
Bereits am Dienstag waren in Salzburg zwei Männer bei Lawinenunfällen ums Leben gekommen, im Tiroler Zillertal starb ein junger Deutscher, der von einem Schneebrett verschüttet worden war (Berichte siehe Infobox).
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