Sie fliegen wieder

Achtung, Pollen! Was wirklich gegen Heuschnupfen hilft

Gesund
06.03.2013 12:36
Kaum freut man sich über die ersten Sonnenstrahlen im Frühling, geht sie schon wieder los: die Pollenflug-Saison! In Österreich sind nach Schätzungen von Medizinern rund 900.000 Menschen von einer Pollenallergie betroffen, etwa 400.000 davon leiden an einer Allergie gegen Birkenpollen. Doch mit einigen Tricks kann man die Beschwerden lindern, und auch die Medizin bietet verschiedene Möglichkeiten, dem Dauerniesen während der warmen Jahreszeit ein Ende zu bereiten.

Heuschnupfen, auch als saisonale allergische Rhinitis oder Pollenrhinopathie bezeichnet, ist eine allergische Erkrankung, die auf einer Überempfindlichkeit gegen die Eiweißkomponenten von bestimmten Pollen beruht. Pollen gelangen während der Gräser-, Baum- oder Kräuterblüte in großer Menge in die Luft und bewirken an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase und an den Augen eine allergische Reaktion. Besonders häufige Auslöser sind neben den Pollen von Birken etwa Wiesengräser, Roggen, Beifuß und Ragweed.

Meistens treten Pollenallergien bereits im Kindesalter auf, gelegentlich kommt es aber vor, dass sich der Heuschnupfen erst im Erwachsenenalter bemerkbar macht. Häufiges Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase, juckende und tränende Augen sind typische Symptome einer Pollenallergie. Die Ursache liegt hier, wie bei allen anderen Allergien auch, bei der Neigung zur Überreaktion auf bestimmte Substanzen, die in der Umwelt vorkommen. Diese Neigung kann – muss aber keinesfalls – vererbt werden.

Allergen löst Immunreaktion aus
Beim allerersten Kontakt mit dem Allergen lernt unser Immunsystem den fremden Eiweißstoff kennen. Bei Nicht-Allergikern erfolgt eine Desensibilisierung, der Allergiker hingegen wird sensibilisiert, sein Immunsystem beginnt gegen Bestandteile des Allergens zu reagieren. Er entwickelt ein verändertes Reaktionsmuster, in dessen Folge bei jedem weiteren Kontakt körpereigene Substanzen wie Histamin freigesetzt werden, die Symptome eines Heuschnupfens oder einer Bindehautentzündung auslösen. Wer unter Heuschnupfen leidet, hat zudem ein höheres Risiko, an Asthma zu erkranken.

Zusammen mit dem Heuschnupfen können sich auch sogenannte Kreuzallergien gegenüber anderen Substanzen entwickeln: Dabei lösen Eiweißstoffe, die dem Allergieauslöser sehr ähnlich sind und sich in anderen pflanzlichen Geweben (z.B. Nahrungsmitteln) befinden, ebenfalls allergische Reaktionen aus. So reagieren Birkenpollen-Allergiker vielfach auch allergisch auf Steinobst (insbesondere Äpfel) und Nüsse. Kräuterpollen-Allergiker wiederum vertragen oft Sellerie und Kräutergewürze schlecht.

Exakte Diagnose durch den Arzt wichtig
Ohne Behandlung kann die Pollenallergie von Jahr zu Jahr schlimmer werden. Wichtig ist daher eine exakte Diagnose durch den Arzt. Dann kann nämlich auch eine gezielte Therapie erfolgen, etwa durch eine Impfung mit Pollenextrakten. Das führt langfristig zu einer Desensibilisierung des Immunsystems, die allergischen Reaktionen sollen damit schrittweise verschwinden. Diese Impfung kann per Spritze oder als Schluckimpfung – besonders bei Kindern - verabreicht werden. Leider dauert diese Impfung etwa drei Jahre und muss in regelmäßigen Abständen erfolgen. Zur Behandlung akuter Beschwerden gibt es in der Apotheke Nasensprays oder Brausetabletten. In besonders schweren Fällen kann der Arzt auch Kortison verschreiben.

Für 2013 erwarten die Experten ein besonders heftiges Pollenjahr, da durch den langen Winter viele Pflanzen gleichzeitig zu blühen beginnen werden. Hier einige wichtige Tipps, wie man sich als Allergiker zumindest ein bisschen Erleichterung verschafft.

  • Nutzen Sie die Nachrichten des Pollenwarndienstes, diese gibt es mittlerweile sogar schon als App für diverse Smartphones.
  • An Tagen mit hoher Pollenbelastung so wenig wie möglich im Freien aufhalten. Bleiben Sie in geschlossenen Räumen und lüften Sie die Wohnung zu belastungsarmen Zeiten.
  • Versuchen Sie, extreme körperliche Anstrengungen und Stress zu meiden, da diese Faktoren Ihre Beschwerden verstärken können.
  • Durch das Tragen von Sonnenbrillen kann ein Teil der Pollen abgehalten werden.
  • Eine abendliche Haarwäsche entfernt festgesetzte Pollen.
  • Das Gesicht mehrmals täglich mit Wasser abspülen, auch das entfernt die Pollen und kühlt gereizte Schleimhäute.
  • Für die Urlaubsplanung empfiehlt sich ein Aufenthalt im Mittelmeerraum oder in Skandinavien, dort ist die Pollenbelastung geringer als in unseren Breiten.
  • Bei extremer Belastung Allergieschutzmasken verwenden. Die Pollenbelastung ist am Land am frühen Morgen und in der Stadt eher mittags sowie nachmittags besonders hoch.
  • Belaubte Wälder können einen guten Schutz bieten, da die Blätter die Pollen aus der Luft filtern. Vorsicht ist allerdings am Waldrand geboten. Hier ist die Pollenbelastung normalerweise besonders hoch.
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